Habeck will das Ökokonto reformieren

Landwirtschaft

Flächenverbrauch sparen und Naturschutz erhöhen

Umweltminister Robert Habeck will in Schleswig-Holstein das Ökokonto-System verändern. Wenn eine Straße gebaut wird, Bahngeleise oder Flächen für die Trassenführung in Anspruch genommen werden, müssen Ausgleichsflächen geschaffen werden. Auf einem Ökokonto werden freiwillige Kompensationsmaßnahmen gesammelt, auf die der Bauträger zurückgreifen kann.

Der Entwurf einer Neuordnung sieht Anreize für fachlich qualitativere Maßnahmen bei der Kompensationsleistung vor. So werden Maßnahmen für eine Biotopvernetzung oder Gewässerrandstreifen höher bewertet. Auch spezielle Maßnahmen für gefährdete Arten oder zur Erhaltung alter Waldstandorte stehen in der Liste ganz oben. Dadurch erhofft sich Habeck einen verringerten Flächenbedarf und einen qualitativ höheren Naturschutz.

Beispielhaft funktioniert das System der Ökokonten dann so: Ein Landwirt entwickelt eine Ackerfläche an einem Gewässer so, dass diese zukünftig als extensives Grünland genutzt wird. Damit schafft er neue Lebensräume für, zum Beispiel, Vogelarten und reduziert auch Nährstoffeinträge in das Gewässer. Oder aber ein Landwirt entsiegelt einen alten Lagerplatz im Außenbereich und entwickelt diese Fläche zum Zwecke des Naturschutzes. Diese Maßnahmen meldet der Landwirt bei der unteren Naturschutzbehörde als mögliche Kompensationsmaßnahmen für ein Ökokonto an. Die Naturschutzbehörde ermittelt die damit zu erzielenden Ökopunkte – aufgrund der Aufwertung der Flächen sind das dann künftig mehr Punkte als ohne. Diese Ökopunkte kann der Landwirt dann einem Vorhabenträger verkaufen, der sich das Ganze wiederum als Kompensation anrechnen lassen kann.

roRo

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