Handling Bioobst und -gemüse

Landwirtschaft

Praxisleitfaden aus dem ATB Bornim

Die Kunden mögen knackige Möhren, saftige Tomaten und aromatische Erdbeeren. Jedes Produkt hat so seine Wünsche, diese Vorzüge zu erhalten, denn sobald es vom Baum, dem Strauch geerntet wird, beginnt der Verfall. Vor allem unsachgemäße Lagerung lassen Obst und Gemüse schnell „alt“ aussehen. Trotzdem sind Informationen über sachgerechte Lagerung nur unzureichend vorhanden, meint das Leibniz-Institut für Agrartechnik Potsdam-Bornim (ATB).

Leitfaden aus der Forschung für die Praxis
Deshalb hat das ATB einen Leitfaden für die Praxis entwickelt, mit dessen Hilfe Naturkosthandel und Direktvermarkter ihr ökologisch erzeugtes Obst und Gemüse frisch halten können. Der Leitfaden gibt Empfehlungen zum Nachernteklima, Verpackungen, Produktverträglichkeiten bei gleichzeitiger Präsentation und Hinweise auf mikrobielle Aktivitäten.
Bei Erdbeeren ist die Haltbarkeit nach der Ernte beispielsweise von Schimmelpilzen und Druckstellen abhängig. Die Erdbeere beinhaltet zu 85 Prozent Wasser, was bei Lagerung und Transport zu berücksichtigen ist. Welkerscheinungen an den Kelchblättern sind die ersten Zeichen des Austrocknens. Bei der Erdbeere sind alle zum Verderb führenden Prozesse temperaturabhängig, was die Logistikkette bei Transport, Zwischenlagerung und Warenpräsentation vor einigen Herausforderungen stellt. Temperaturen von rund 5 Grad Celsius halten Erdbeeren 120 Stunden lang frisch, Lagertemperaturen um 25 Grad Celsius reduzieren das auf 20 Stunden.
Erdbeeren reifen zwar nicht nach, färben sich in den ersten sechs Stunden allerdings noch. Anders als Tomaten produzieren Erdbeeren nach der Ernte kein Ethylen und sind auch unempfindlich gegen das Nachreifegas. So gesehen können Erdebeeren zusammen mit Tomaten transportiert werden. Eine Produktverträglichkeit resultiert ausschließlich aus verschiedenen Temperaturansprüchen.
Das ATB hält wissenschaftliche Ergebnisse bereit. So ist die Angabe zur relativen Luftfeuchtigkeit wenig hilfreich, da sie in Hochfeuchtebereich so nicht gemessen werden kann. Außerdem beeinflusst die Luftbewegung in Nähe der Fruchtoberfläche die Haltbarkeit.

Lesestoff:
Der Leitfaden „Produktoptimales Handling von ökologisch erzeugten Tomaten, Möhren und Erdbeeren“ ist online verfügbar http://orgprints.org/5234/

roRo

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