Happy Cows - Happy Farmers
Landwirtschaft
Nachhaltigkeit als Selbstverständnis
>„Happy Planet“ hat die Ökologie als Fundament. „Happy People“ die Ökonomie fairer Preise und soziale Standards der Mitarbeiter. Die niederländischen Cono Kaasmakers fügen dem Nachhaltigkeitsprinzip mit „Happy Cows“ das Tierwohl hinzu. Ohne das der Kunde das merkt.Premiumqualität vom Beemster-Polder
Cono Kaasmakers ist eine Molkerei vom nordholländischen
Beemster-Polder mit 500 Milcherzeugern. In der Molkerei wird der Käsebruch noch
mit der Hand gerührt, der Käse reift je nach Produkt zwischen vier Wochen und
26 Monaten und die Molkerei zahlt eine Weideprämie an die Bauern. Sie erhalten
dazu nicht nur 50 Cent je 100 Kilogramm abgelieferte Milch zusätzlich, sondern
auch noch eine Prämie von weiteren 50 Cent für 100 Kilogramm für die Teilnahme
an dem Nachhaltigkeitskonzept der Molkerei Beemster.
Das allerdings wird nicht an die Kunden kommuniziert,
sagte Christa Langen, zuständig für das Marketing von Beemster. Angesichts von
der Diskussion über faire Preise für deutsche Milchbauern verwunderlich. Das
aber liegt am Selbstverständnis der Molkerei, die zusammen mit ihren
Milcherzeugern und gesellschaftlichen Kräften im Beirat High Level Groups der
EU überflüssig zu machen scheint.
Das Gesamtkonzept wirkt von unten. Die Bauern müssen
innerhalb eines Jahres an mindestens drei Workshops von fünf Bereichen
teilnehmen, die verschiedene Aspekte abbilden. Dazu gehört beispielsweise das
Thema Tierwohl, das Thema Betriebswirtschaft und Einkommen und Energie und
Klima. Auf diesen moderierten Arbeitssitzungen tauschen die Bauern ihre
Erfahrungen aus und können damit das Puzzle Nachhaltigkeit in Einzelbereichen
so gezielt auf ihren Betrieb abstimmen.
Derzeit gibt es einen Kuh-Kompass, der einzelne Aspekte
der Tiergesundheit beschreibt, die beachtet werden sollen. In Planung ist nach
Langen auch ein Bauern-Kompass und ein Boden-Kompass.
Käse wird nicht verschleudert
Die Molkerei berücksichtigt auf diese Weise die
individuellen Belange ihrer Bauern. Gesellschaftliche Aspekte werden von
Nichtregierungsorganisationen hereingetragen, die im Beirat der Molkerei
sitzen. So steht demnächst an, das Sojafutter aus nachhaltiger Produktion aus
Indien zu beziehen.
Damit die Prämien auch gezahlt werden können, verkauft
Beemster seinen Käse nur in Supermärkten in der Bedientheke. Am Discount hat
die Molkerei gar kein Interesse.
roRo