Haus- und Nutztiere und SARS-CoV-2
Landwirtschaft
Update zu Tieren und SARS-CoV-2
Das aktuelle Pandemie-Virus gehört zu den so genannten Beta-Corona-Viren wie auch SARS aus dem Jahr 2003 und MERS aus dem Jahr 2012. Natürliche Wirte sind Dromedare und Fledermäuse, deren SARS-CoV-2-erbmaterial sehr eng mit dem beim Menschen kursierenden Virus verwandt ist. Damit gehört SARS-CoV-2 zu den Zoonosen, Infektionserreger, die zwischen Mensch und Tier übertragbar sind, wiederholt das Friedrich-Loeffler-Institut (FLI) in seinem aktuellen Veterinärbericht von Ende Juni.
Schweine infizieren sich nicht
Das auf der Insel Riems in Mecklenburg-Vorpommern beheimatete Institut hat seinen früheren Bericht zu SARS-CoV-2 und die Rolle von Haustieren auf den aktuellen Stand gebracht. Vor dem Hintergrund des Infektionsgeschehen bei Tönnies und weltweit anderen Schlachthöfen taucht die Frage auf, ob der Genuss von Fleisch weiterhin ungefährlich ist. Epidemiologisch geht keine Gefahr aus, weil sowohl Schweine und Hühner nicht empfänglich für das Virus sind. Studien bei Rindern haben dazu begonnen.
Heimtiere
Bei Hunden wurde in fünf Fällen zwar eine Infektion nachgewiesen, aber kein einziger ist an der Lungenkrankheit Covid-19 verstorben. Das Infektionsgeschehen in den niederländischen Nerzfarmen [1] lassen eine Übertragung auf den Menschen zwar zu, geben aber keine Rückschlüsse darüber, ob Heimtiere so große Virenmengen ausscheiden, dass sie Menschen gefährden. Dennoch wurde eine Meldepflicht für Infektionen bei Haustieren eingeführt, um die Pandemie besser zu verstehen und einordnen zu können. Meldepflicht bedeutet, dass das Labor oder Tierarzt eine Infektion an das zuständige Veterinäramt melden müssen. Dieses spielt die Meldung in das Tierseuchennachrichtensystem (TNS) ein. Maßnahmen ergeben sich daraus erst einmal nicht.
Katzen und vor allem Frettchen sind hingegen sehr empfänglich für das Virus.
Fledermäuse
Ob das Virus direkt von den Fledermäusen auf den Menschen übersprang, oder ob es einen Zwischenwirt gab, ist derzeit noch offen. Das FLI betont jedoch, dass die heimischen Fledermäuse SARS-CoV-2 nicht in sich tragen. Daher müssen die streng geschützten Tiere nicht vergrämt werden.
Lesestoff:
[1] Hunde, Katzen, Nerze: https://herd-und-hof.de/landwirtschaft-/hunde-katzen-nerze.html
roRo
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