Hausse für den Milchmarkt auch 2014?

Landwirtschaft

Der deutsche Milchmarkt im internationalen Umfeld

80.000 Milcherzeuger haben im Jahr 2013 mit 4,3 Millionen Milchkühen (+ 1,8 Prozent) 30,3 Millionen Tonnen Milch (+ 2,3 Prozent) erzeugt. Der Milchpreis lag bereits in der zweiten Jahreshälfte durchschnittlich bei 37,7 ct/kg (fast sechs Cent mehr als zu Jahresbeginn). Rund 40 Prozent der Milch geht dabei ins Ausland. Der deutsche Milchpreis wird also auch auf dem Weltmarkt gemacht. Keine Frage: Die Fundamentaldaten des Milchmarktes in Deutschland lagen im letzten Jahr so gut wie noch nie. Das ist ein Fazit des 5. Berliner Milchforums des Deutschen Bauernverbandes und des Milchindustrie-Verbandes. Monika Wohlfahrt, Geschäftsführerin der Zentrale Milchmarkt Berichterstattung GmbH (ZMB) hinterfragte im Detail, ob das auch für das kommende Jahr so bleibt. Ein Jahr vor Ende der Milchquote. Deutschland gehört zu den Ländern, die wegen Überlieferung in diesem Jahr noch eine Superabgabe zahlen müssen. Die Produktion zeigt also nach oben, obwohl der Binnenmarkt beim Absatz stagniert. Dennoch zeigte Milchexpertin Wohlfahrt, dass der Weg der richtige ist. Im letzten Jahr hat China 8,7 Millionen Tonnen Milchäquivalente importiert. Seit dem Skandal um Melamin in der heimischen Milch ist China der bedeutendste Absatzmarkt geworden. Während in den vergangenen Jahrzehnten einer Hochphase für den Milchpreis auch wieder eine Senkung folgte, hält Chinas Nachfrage seit Herbst 2013 den Preis hoch. Daneben hat sich in den jüngsten Jahren auch Russland als Absatzmarkt etabliert. Beide Länder nehmen jährlich Molkereiprodukte im Wert von jeweils 160 Millionen Euro ab.

Das bleibt den anderen Milcherzeugern nicht verborgen. 2008 haben die EU und Neuseeland mit 15 Millionen Tonnen Milch die gleiche Menge gehandelt. Neuseeland hat seine Exporte aber seit dem auf fast 20 Millionen Tonnen verdoppelt. Auch die USA haben in die Milchproduktion investiert und spielen mit fast neun Millionen Tonnen Milch auf dem dritten Platz.

2014 bleibt der Ausblick trotz der Entwicklungen mit dem russischen Markt noch gut. Die Verarbeitungskapazitäten für Molkepulver wurden ausgebaut, die Läger sind leer und mindestens Asien bleibt ein Absatzmarkt. Der Markt bleibt Nachfragegetrieben, erklärt Monika Wohlfahrt. Aber: Die internationale Wettbewerbsfähigkeit spiele künftig eine immer wesentlichere Rolle, weil im Binnenmarkt zusätzlich nur noch "value added"-Produkte, wie Weidemilch abgesetzt werden könnten. Die Milchbauern müssten aber auch den Milchproduktionszyklus beachten: Die dauerhaft hohen Preise führen zu einem Aufstocken der Milchviehherden in den Haupterzeugungsländern. Danach führe die steigende Milchmenge zu sinkenden Preisen.

Roland Krieg, www.aid.de ; Foto: roRo

Zurück