Healthy Hens
Landwirtschaft
Auslauf fördert Gesundheit ökologischer Legehennen
Im Rahmen des europäischen Forschungsprojektes „HealthyHens“ wurden für die ökologische Legehennenhaltung Managementstrategien für mehr Tiergesundheit und ein höheres Wohlbefinden identifiziert. Auf insgesamt 114 Betrieben in Belgien, Dänemark, Deutschland, Italien, Niederlande, Österreich, Schweden und Großbritannien hat das Wissenschaftlerteam aus dem Fachbereich Ökologische Agrarwissenschaften der Universität Kassel umfangreiche Daten erhoben.
Im Vordergrund standen Parasiten, die im Ökobereich weit verbreitet sind. Der Endoparasit Ascaridia galli wurde in allen Ländern auf fast allen Betrieben, bei im Durchschnitt 68 % der Hennen gefunden. Heterakis-Würmer waren mit 32 % etwas weniger verbreitet.
Bei den Untersuchungen konnte ein signifikanter Einflussfaktor auf den Wurmbefall identifiziert werden: Der Grünauslauf. Je länger die tägliche Zugangszeit zum Grünauslauf bestand, desto geringer war der Befall mit Ascaridien.
Pickschäden an Gefieder und Integument, der äußeren Gewebeschicht, lagen im Schnitt bei 40 % und 21 % der Hühner. Legehennen mit täglichem Auslauf bei jedem Wetter wiesen geringere Werte auf. Positiv auf das Gefieder durch verringerten Kannibalismus hat sich auch die Verabreichung proteinreichen Futters ausgewirkt. Streuen die Betriebe während der Legeperiode Scharrmaterial nach, reduzieren sich die Schadensbilder ebenfalls.
Der Auslauf wird vermehrt angenommen, sobald er ordentlich gestaltet wird. Je kleiner die Herde, desto mehr Auslauffläche steht den Hühnern zur Verfügung und je intensiver wird er angenommen, Zudem wirken sich Hecken und Schutzvorrichtungen positiv auf den Freigang und die Verteilung der Hühner aus.
In allen Sprachen der beteiligten Länder werden Infoblätter für die Landwirte erstellt, um die Tiergesundheit bei Öko-Legehennen zu verbessern. Die Forschungsergebnisse werden auf Vortragsveranstaltungen und Kongressen ebenfalls verbreitet
Lesestoff:
Den Abschlussbericht (englisch) und ein Merkblatt in deutscher Sprache finden Sie auf http://orgprints.org/29166/
roRo