Heidl fassungslos angesichts NEC-Richtlinie
Landwirtschaft
Bei Luftschadstoffen jetzt handeln
Die EU-Umweltminister haben sich in letzter Minute vor Ende der niederländischen Ratspräsidentschaft am 30.06. mit Europaparlament und Kommission auf Zahlen der neuen Richtlinie über nationale Emissionshöchstmengen für bestimmte Luftschadstoffe (NEC-Richtlinie) geeinigt.
Für die EU werden die Emissionen bis 2030 im Vergleich zum Jahr 2005 um 18 Prozent sinken müssen. Jedes Land hat spezifische Kürzungsvorgaben erhalten. Für Deutschland hat sich kleine Änderung mehr ergeben und es bleibt bei einer Minderung von 29 Prozent für Ammoniak. Das sind 260.000 Tonnen. Die Vorgabe für Österreich wurde von 18 auf 12 Prozent gesenkt, Frankreich hat ein Einsparziel von 13 Prozent, Großbritannien von 16 und Lettland von einem Prozent erhalten. Die Reduzierung von Methan wird im Klimaschutzabkommen verhandelt.
Bayerns Bauernpräsident Walter Heidl reagierte entsetzt: „Ich bin fassungslos“. Vor allem für Bayern bestünden große Auswirkungen auf die Tierhaltung, Weidehaltung und Ausläufe drohen „unmöglich zu werden. Statt modernen und luftigen Ställen müssen künftig wohl wieder vermehrt geschlossene Stallsysteme zum Einsatz kommen.“
Die Kommission sieht das entspannter. Die Lastenverteilung haben die Länder selbst ausgehandelt und kleinere Betriebe sind von der Minderungspflicht frei gestellt. 80 Prozent der Ammoniakemissionen stammen von nur fünf Prozent der Betriebe. Zudem wird ein Viertel der Ammoniakemissionen durch die Ausbringung von Wirtschaftsdüngern erzielt. Die zurückliegenden DLG-Feldtage haben dabei gezeigt, dass alleine dort ein großes Potenzial zu heben ist [1].
Lesestoff:
[1] Düngeverordnung forciert Technikwechsel
Roland Krieg