Heimische Bio-Sonderkulturen gesucht

Landwirtschaft

Naturland Marktgesellschaft bietet Vermarktungschancen

Bernhard Schreyer und Liane Regener
Bernhard Schreyer und Liane Regener

Raps, Sonnenblumen, Linsen oder Koriander sind generell gefragt. Landwirte, die solche Sonderkulturen anbauen haben neben Marktchancen durchaus auch ein Vermarktungsproblem, dass mit der kleiner werdenden Anbaumenge zunimmt.

Vor allem suchen Bio-Verarbeiter im Sog der Regionalität Landwirte mit diesen Anbaukulturen. Die Naturland Marktgesellschaft Bauern AG sieht großes Potenzial für regionale Öl- und Hülsenfrüchte und verringert die Vermarktungslücke.

Bernhard Schreyer aus Obbach in Unterfranken baut in diesem Jahr im Vertragsanbau 40 Hektar Bio-Sonnenblumen an. Er war einer der ersten von inzwischen 30 Naturland Erzeugern, der Schälsonnenblumen in Deutschland für heimische Verarbeiter anbaut. Liane Regner von der Marktgesellschaft Naturland leitet den Bereich Sonderkulturen. Sie steht im regelmäßigen Kontakt mit den Vertragslandwirten und besucht sie auch vor Ort.

Die Beraterin ist für dieses Jahr zufrieden, sieht aber weiterhin großes Potential für den wachsenden Nischenmarkt der Sonderkulturen. Raps, Sonnenblumen, Öllein, Soja, Linsen, Kichererbsen, Quinoa, Kümmel und Koriander seien unter anderem besonders gefragt. „Aber nur in gewissen Mengen“, gibt die Expertin zu bedenken, da der Markt klein sei. Sie fügt hinzu: „Immer mehr deutsche Verarbeiter setzen auf heimische Herkunft. Nicht nur weil es die Verbraucher wünschen, sondern auch weil es ihre Qualitätssicherung vereinfacht.“

Bernhard Schreyer kann mit Sonderkulturen die Fruchtfolge in seinem Biobetrieb auflockern. Neben Sonnenblumen gehören auch Kichererbsen und Emmer dazu. „Die Sonnenblume verlängert die Saison. Wenn das Getreide geerntet wird, blüht sie und es macht mir Freude, sie zu sehen“, sagt Schreyer. Er ist seit fünf Jahren mit guten Erfahrungen im Projekt. Doch rät er jedem Neueinsteiger, Sonderkulturen nur im Vertragsanbau zu erzeugen. „Die Verarbeiter suchen besondere Sorten und Qualitäten. Hier sollte man nicht einfach auf gut Glück anbauen.“

Wer jetzt noch Öko-Raps anbauen möchte, sollte sich schnell entscheiden.

Lesestoff:

www.naturland-markt.de

roRo; Foto: Stefan Simon

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