Heiße Tage – ernste Sorgen
Landwirtschaft
Kühlung im Stall, Beregnung auf dem Acker
Zusätzliche Ventilatoren, Berieselungen und kühles Wasser – die Ställe auf den Bauernhöfen in Niedersachsen sind gut auf die heißen Temperaturen der kommenden Tage vorbereitet. Wie der Landvolk-Pressedienst berichtet, tut den Tieren an heißen Sommertagen eine zusätzliche Abkühlung gut. In modernen Ställen ist deshalb oft eine Kühlung mit Verneblung von Wasser eingebaut, damit die Tiere optimal mit frischer und kühler Luft versorgt werden können. Einige Landwirte füllen zudem Wasser in die Futtertröge, um den Tieren das Trinken so leicht wie möglich zu machen. Steigt die Temperatur im Stall zu stark an, wird der Landwirt über eine Alarmanlage informiert. Ihre Funktion wird jeden Tag überprüft, ebenso wie die des Notstromaggregats. Ohnehin gehen die Tierhalter bei starker Hitze lieber einmal öfter durch den Stall, um sich zu vergewissern, dass es den Tieren gut geht.
Mit mehr Sorgen schauen die Landwirte auf ihre Felder. „Eine Hitzewelle mit 37°C wird beim Weizen einen großen Abreifeschub verursachen“, meint Landvolk-Vizepräsident Ulrich Löhr aus Groß Denkte bei Braunschweig. Bislang haben die Landwirte mit einer durchschnittlichen Getreideernte gerechnet. „Zum Jammern ist es noch zu früh“, sagt Löhr. Gerste und Raps waren bereits gut entwickelt, bevor die große Trockenheit einsetzte. Gerade im Nordosten Niedersachsens seien die Getreidefelder zudem intensiv beregnet worden. „Wo nicht beregnet wurde, sehen die Bestände auf den sandigen Böden verheerend aus“, meint Löhr. Einige Landwirte haben ihre Flächen, die eigentlich für die Ernte der Roggenkörner eingeplant waren, Biogasanlagenbetreibern als Ganzpflanzensilage angeboten. Andere ringen bei fallenden Getreidepreisen mit der Entscheidung, wie oft sie die Beregnung noch aufbauen müssen. Auch auf den guten Böden entscheidet das Wetter der nächsten sechs Wochen über das weitere Gedeihen der Feldfrüchte. Neben dem Getreide haben auch Zuckerrüben und Mais unter der Kälte und Trockenheit des Frühjahrs gelitten. Vor allem dem Mais, der erst nach der Grünroggenernte eingesät wurde, fehlte es lange Zeit an Wärme und Regen zum Keimen. Die warmen Tage kommen ihm nun zugute.
LPD