Hessens erste Blauzunge

Landwirtschaft

Culicoides dewulfi als Überträger

Zum Monatsanfang spekulierte die Europäische Lebensmittelbehörde EFSA noch auf Anfrage von Herd-und-Hof.de über die Dauerhaftigkeit der Blauzungenkrankheit bei Schafen und Rindern. Wie sich diese in Mitteleuropa ausbreitet und aufrecht erhält, müsse erst noch nach Eingang weiterer Daten ermittelt werden. Möglicherweise haben die europäischen Bauern aber jetzt ein ernstes Problem, folgt man den Angaben der Weltorganisation für Tiergesundheit OIE. Die Erreger werden offenbar nicht mehr nur von den afrikanischen Stechmücken übertragen, sondern können auch von den europäischen Verwandten, die an das hiesige Klima bestens angepasst sind, übertragen werden: Culicoides dewulfi.
So war Hessen schon früh nach den ersten Krankheitsausbrüchen in den Niederlanden früh zum Beobachtungsgebiet geworden und musste dieses zuletzt im Oktober noch einmal ausweiten. In Deutschland gibt es zur Zeit rund 700 Fälle von der für den Menschen ungefährlichen Krankheit. In einem hessischen Rinderbestand im Kreis Rheingau-Taunus, der bereits im 20-Kilometer-Gebiet lag, wurde das Virus nun erstmals in Hessen nachgewiesen. Tiere in dieser Zone müssen vom Veterinär regelmäßig klinisch untersucht werden und dürfen nur nach ausdrücklicher Genehmigung verbracht werden.
Das hessische Landwirtschaftministerium hat erneut auf seine Hotline hingewiesen, die werktags von 08:00 bis 17:00 Uhr unter 0611 / 815 4444 zu erreichen ist.

roRo

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