Heterogene Ökostrukturen in Deutschland

Landwirtschaft

Strukturdaten Ökolandbau in Deutschland

Die am Sonntag vom Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft (BMEL) herausgegebenen Strukturdaten des Ökolandbau zeigen die Diversität des ökologischen Landbaus bei Betrieben, Flächen und Verarbeitung. Jedes Bundesland hat eine eigene Struktur entwickelt.

Süddeutschland ist öko

60 Prozent der Ökobetriebe befinden sich zu gleichen Teilen in Bayern und Baden-Württemberg. Dort wirtschaften jeweils mehr als 10.000 Betriebe nach ökologischen Prinzipien. Mit mehr als 520.000 Hektar stellt Süddeutschland auch fast ein Drittel der deutschen Öko-Fläche von insgesamt 1,6 Millionen Hektar.

Mit mehr als jeweils 2.000 Betrieben folgen Hessen, Nordrhein-Westfalen und Niedersachsen. Das entspricht jeweils sechs Prozent der deutschen Ökobetriebe. Beim Anteil der Ökofläche an der eigenen Landwirtschaft kommen flächenstarke Länder wie Brandenburg und Mecklenburg-Vorpommern mit 13 und 12 Prozent der süddeutschen Spitze nahe. Bezogen auf die absolute Ökofläche spielt auch Sachsen-Anhalt eine große Rolle.

Ostdeutsche Betriebe sind größer

Der Unterschied in  der Flächenausstattung aber ist groß. In Sachsen-Anhalt bewirtschaften 921 Betriebe rund 105.000 ha, in Hessen sind es 2.266 Betriebe mit zusammen 120.000 ha nutzen. Damit ist ein Ökobetrieb in Sachsen-Anhalt im Durchschnitt 114 ha groß, in Hessen lediglich 53 ha.

Verarbeitende Betriebe

Bayern und Baden-Württemberg haben mit 2.622 und 1.751 Betrieben auch die meisten Verarbeiter. Es folgt NordrheinWestfalen mit 1.426 Verarbeiter. Die meisten verarbeitenden Betriebe zur Gesamtheit der erzeugenden Ökobauern ist in Schleswig-Holstein mit 426:598 am dichtesten. Dennoch ist die Zahl der erzeugenden und gleichzeitig verarbeitenden mit 146 Betrieben relativ gering. Die meisten Erzeuger mit Verarbeitung gibt es in Bayern (1.100), gefolgt von Baden-Württemberg (987) und Nordrhein-Westfalen (513). Mehr verarbeitende Erzeuger als reine Verarbeiter gibt es nur in Rheinland-Pfalz, was auf die Winzer mit ihren eigenen Weingütern zurückzuführen sein sollte. Meist liegt die Quote bei weniger als 50 Prozent.

Förderinstrumente

Die Ökobetriebe erhalten wie die konventionellen Betriebe Geld aus den beiden Säulen der Gemeinsamen Agrarpolitik (GAP).

Erste Säule: Direktzahlungen aus der 1. Säule der GAP: Basisprämie, Umverteilungsprämie, Greening-Prämie. Befreiung von den Greening-Auflagen. Die Betriebe des ökologischen Landbaus erhielten im Jahr 2018 im Rahmen der 1. Säule der GAP rund 435 Millionen Euro an Direktzahlungen.

Zweite Säule: Der Bund beteiligt sich an Zahlungen, die landwirtschaftliche Betriebe im Rahmen der 2. Säule für die Umstellung auf und die Beibehaltung der ökologischen Bewirtschaftung erhalten. Für Umstellungs- und Beibehaltungsprämien wurden allein 2018 im Rahmen der GAK-Ökolandbauförderung insgesamt fast 110 Millionen Euro Bundes- und Landesmittel verausgabt.

Darüber hinaus wird der Ökolandbau indirekt mit Forschungsförderung, Beratungsangeboten sowie Wissenstransfer an Gastronomie bis zu Verbrauchern unterstützt. Er kommt ebenso in den Genuss horizontaler Förderprogramme der Strategien zu Eiweißpflanzen, Digitaliserung, Nutztierhaltung sowie über Investitionsprogramme.

Roland Krieg

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