Heuschreckenplage in Madagaskar

Landwirtschaft

FAO erneuert Heuschreckenwarnung für Madagaskar

Die FAO hat ihre Warnung vor einer desaströsen Heuschreckenplage auf Madagaskar erneuert [1]. Es fehlen 22 Millionen US-Dollar für eine sofortige Bekämpfung der Insekten. Bis September erwartet die FAO, dass die Heuschrecken zwei Drittel der Insel in Besitz genommen haben und damit die Nahrungsgrundlage von 13 Millionen Menschen bedrohen. Das sind 60 Prozent der Bevölkerung. Neun Millionen von ihnen sind direkt von ihrer landwirtschaftlichen Arbeit abhängig. In Gefahr ist mit 650.000 Tonnen Reis etwa ein Viertel des Konsums.

Die Bedrohung ist nicht neu – aber sie wird dramatischer, weil in der Vergangenheit zu wenig getan wurde. Eine Bekämpfung zwischen 2011 und 2012 hätte nur 14 Millionen US-Dollar gekostet – doch die internationale Gebergemeinschaft wollte lediglich die Hälfte der benötigten Gelder aufbringen.

FAO-Generaldirektor José Graziano da Silva rechnete vor, was die Heuschreckenbekämpfung im Sahel in den Jahren 2003 bis 2005 gekostet hat: Zusätzlich zu den Schäden musste die Weltgemeinschaft 570 Millionen US-Dollar aufbringen. Eine durchschnittliche Heuschreckenbekämpfung für zehn Sahel-Länder hingegen koste lediglich 3,3 Millionen US-Dollar im Jahr. Erst zahlen, wenn es fast zu spät ist kostet etwa so viel wie die Prävention für 170 Jahre.

Vorausgesetzt, das Geld für Madagaskar ist bis Ende Juli vorhanden, kann die FAO mit der Heuschreckenbekämpfung im September beginnen. Die Kampagne solle dann drei Jahre laufen und umfasst neben einem flächendeckenden Einsatz von Insektiziden auch Monitoring, Training der lokalen Behörden und Quantifizierung der Auswirkungen.

Lesestoff:

[1] Halb Madagaskar von Heuschrecken befallen

roRo

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