Heuschreckenpopulation im Sahel wird größer

Landwirtschaft

Niederschlag hat Heuschrecken reifen lassen

Die Gefahr von Heuschreckenschwärmen für die Weidegründe im Niger und Mali ist in den letzten drei Wochen stark angestiegen, warnt die FAO in ihrem Heuschreckenbericht vom Dienstag.

Heuschrecken bilden erste Schwärme

Seit Januar beobachten die Experten erste Aufkommen der Wüstenheuschrecke in Libyen und Südost-Algerien. Im März folgte die erste Warnung, dass Schwärme Niger und Mali erreichen können. Niederschlag und Vegetationsbildung haben die Heuschrecken heranreifen und eine erste Futtergrundlage finden lassen. Die politische Unsicherheit in der Region hat das Monitoring der Brutstätten unterbrechen lassen und damit auch erste Gegenmaßnahmen für eine große Schwarmbildung verhindert.

Daher haben die Weibchen in den letzten Wochen neue Eier im Boden ablegen können und wird noch im Juli die Zahl der Heuschrecken weiter ansteigen lassen. „Im Niger und Mali hat der Niederschlag gute Brutbedingungen und die Möglichkeit für eine zweite Heuschreckengeneration entstehen lassen.“ Zum Sommerende könnte ein großer Schwarm entstehen, führt Keith Cressman von der FAO aus. Er leitet die Teams für die Populationsprognosen. Dann könnten die Schwärme auch Mauretanien, und das südliche Marokko erreichen.

Seit dem 05. Juni haben Mitarbeiter in Niger auf mehr als 1.200 Hektar Insektizide ausgebracht. In Mali hat die Unsicherheit eine Bekämpfung verhindert. Das Welthungerprogramm hat die Lagerbestände der Insektizide hochgerechnet und kommt für den aktuellen Zweimonatsplan zu dem Schluss, dass keine neuen Mittel zugekauft werden bräuchten. Die Lagerbestände in den Nachbarländern reichten aus.

Die FAO hat rund 10 Millionen US-Dollar für das Monitoring und die Bekämpfung frei gesetzt. Frankreich ist mit einer ersten Tranche in Höhe von 850.000 Euro dabei.

Das Monitoring der Heuschrecken ist auf Grund der weiten Strecken eine aufwändige Arbeit, die von den betroffenen Ländern nur mit unzureichender Infrastruktur bewältigt werden kann. Es fehlt an Fahrzeugen und Kommunikationsmöglichkeiten. In Mali sind mehr als 30 Pickups für militärische Zwecke requiriert worden.

Lesestoff:

www.fao.org

roRo; Grafik: FAO

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