Hilfe für Kutter- und Küstenfischer in MV

Landwirtschaft

MV: 2,3 Mio. für Erlösausfälle in der Küstenfischerei

„Die Fischerei gehört zu Mecklenburg-Vorpommern – das steht für mich völlig außer Frage“, sagte Landwirtschaftsminister Dr. Till Backhaus vergangene Woche im Landtag von Mecklenburg-Vorpommern. Die Kutter- und Küstenfischerei hat es jedoch schwer. Wegen der sinkenden Bestände fehlen die Seetage und die Einkommen reichen heute nicht mehr aus. Ein massiver Strukturwandel bedroht die traditionelle Fischerei an der Ostseeküste. Die Hälfte der Fischer ist älter als 60 Jahre und findet keine Nachfolger mehr für den Fischerberuf.

1989 gab es an der Ostsee noch 1.390 Hauterwerbsfischer. In den Jahren 2000, 2011 und 2018 sanken die Zahl auf 474, 315 und 230 Haupterwerbsfischer. Die Zahl der Nebenerwerbsfischer stagniert seit 2000 bei 131.

 Die Küstenfischerei brauche junge und frische Ideen. Dazu zähle auch die Bereitschaft sich intensiver denn je mit der Selbstvermarktung zu beschäftigen, um den Erwartungen der Kunden nach einem breitgefächerten Sortiment an Süß- und Salzwasserfischen zu entsprechen. Backhaus forderte insbesondere die Erzeugerorganisationen dazu auf, Konzepte zur Ausrichtung der gesamten Kutter- und Küstenfischer zu entwickeln. Wichtig seien vor allem Maßnahmen, die eine noch gezieltere Fangplanung und Verarbeitung der knapper werdenden Ressourcen ermöglichen.

Die Zukunft bessere sich schließlich auch. Die schlechte Nachwuchsproduktion der Bestände hat beispielsweise die Fangquoten für Heringe von 61.000 Tonnen vor 20 Jahren auf heute nur noch 3.000 Tonnen reduziert. Im gleichen Zeitraum sank die Quote für den Dorsch von 3.000 auf 1.000 Tonnen. Langsam steigen die meisten Bestände wieder an, weil die EU 2013 das Prinzip der nachhaltigen Fischerei eingeführt hat. Zuerst in der Ostsee.

Als Grund für die Bestandserholung führt Backhaus aber auch die Ausdehnung der Logbuchpflicht seit 2016 für Fischereifahrzeuge von zehn auf acht Meter Länge auf. Dadurch werden mehr als Ein Drittel der Fänge nicht mehr auf Monatsmeldungen, sondern innerhalb von 28 Stunden anhand von Verkaufsrechnungen nach der Anlandung kontrolliert. Anträge, die Ausdehnung der Logbuchplicht erteilte er eine klare Absage.

roRo

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