Hitze macht Getreide zu schaffen

Landwirtschaft

Ernte 2010: Durchschnitt oder weniger?

>GetreideAnfang Juli, als die Hitze begann, befand sich der Weizen noch in der Phase der Kornfüllung. Bei Temperaturen bei mehr als 30 Grad Celsius geht es der Pflanze genauso wie dem Menschen: Auf Sparflamme geschaltet werden keine Reservestoffe mehr eingelagert. Die Weißen Ähren tragen nur noch schwach ausgebildete Körner.
So gehen die Ernteerwartungen derzeit nach unten. Die EU hat ihre Ernteschätzung für Deutschland von 47 auf 45 Millionen Tonnen korrigiert, der Deutsche Bauernverband geht derzeit noch von 46 Millionen Tonnen aus – wenn die Hitzeperiode bald aufhört. Gut hingegen sieht es in Baden-Württemberg aus. Der DBV hat noch keinen negativen Einfluss auf die Ernte verzeichnet.
Das kann allerdings schnell gehen, denn Bayern hatte vor zwei Wochen noch eine gute Errnte prognostiziert. Agrarminister Helmut Brunner musste am Montag die Erwartungen zurückschrauben. Die heiße und trockene Witterung setzt den Pflanzen zu, weil sie im nasskalten Mai und Juni weniger Wurzeln haben bilden können.
Die langsam zu Ende gehende Gerstenernte hingegen hat von der Gluthitze nicht viel abbekommen, weil sie wie der Raps vor der Hitzewelle bereits abgereift ist.
In Bayern entwickeln sich die Zuckerrüben langsamer als sonst, können aber noch einiges aufholen.
Die bayerische Kartoffelernte soll durchschnittlich werden – was aber nicht dem Bundesdurchschnitt entspricht. Denn die Vereinigung der Erzeugergemeinschaftren für Früh- und Speisekartoffeln geht von „erheblichen“ Ernteausfällen aus. Wer Frühkartoffeln erntet, der solle damit haushalten, weil bald die Preise deutlich anziehen würden.

roRo

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