Hochpathogene Vogelgrippe in den Niederlanden
Landwirtschaft
Keine Geflügeltransporte in den Niederlanden mehr
In Hekendorp, einer kleinen Gemeinde vor den Toren der niederländischen Käsestadt Gouda, wurden am Freitagabend wegen klinischer Symptome in einem Legehennenbestand Proben gezogen. Die sind positiv auf das auch bei Menschen gefährliche hochpathogene aviäre Influenzavirus H5N8 getestet worden. Damit ist innerhalb kurzer Zeit zum zweiten Mal das Virus in Europa aufgetaucht [1].
Auf dem Geflügelbetrieb mit sechs Ställen wurden ohne
Auslauf rund 150.000 Legehennen gehalten. Bereits am Samstagabend wurden Sperr-
und Beobachtungsbezirke mit drei und zehn Kilometer Radius um das
Seuchengeschehen eingerichtet. Am Sonntagmorgen folgte von der Staatsministerin
Sharon Dijksma (Foto) im Wirtschaftsministerium ein ab elf Uhr vormittags geltendes
Transportverbot in den ganzen Niederlanden für Geflügel, Eier, Geflügelkot und
benutzte Einstreu. Die Niederlande haben kein Landwirtschaftsministerium mehr
und den Agrarbereich in das Wirtschaftsministerium eingegliedert.
Dieses Transportverbot gilt auch für gemischte Betriebe, die nur kleine Geflügelhaltungen haben und für die Dauer von 72 Stunden. Kleinsthaltungen müssen aufgestallt werden.
Im Beobachtungskreis liegen noch 16 weitere Geflügelbetriebe, bei denen nach Stand Sonntagabend keine weiteren Meldungen über den Ausbruch der Geflügelpest vorlagen.
Niederländische Zeitungen vermelden, dass die Lebensmittelgeschäfte genug Vorrat an Eiern haben, um die Dauer des Transportverbotes zu überbrücken.
Lesestoff:
[1] In Mecklenburg-Vorpommern ist nach Keulung des
Bestandes jetzt die Ruhe der Quarantänezeit eingetreten
Roland Krieg; Foto: roRo (Archiv)