Hochwasserschutz durch Ökolandbau

Landwirtschaft

Hochwasserschutz durch Ökolandbau?

Nach einer Vergleichsstudie des Julius Kühn-Instituts kann eine Ausdehnung des ökologischen Landbaus einen wichtigen Beitrag zum Hochwasserschutz leisten. Angesichts der aktuellen Hochwasserlage in Ostdeutschland ist das nach Ansicht von Bioland-Präsident Thomas Dosch ein Signal, „die flächenmäßige Ausdehnung des ökologischen Landbaus als vorrangige ökologische Ausgleichsmaßnahme für anthropogene Versiegelung unbedingt anzustreben“.
Hintergrund ist das höhere Wasserrückhaltevermögen von ökologisch bewirtschafteten Flächen um 39 Prozent. Sind die Böden bereits wassergesättigt, sei die Infiltrationsrate immer noch um 83 Prozent höher als bei konventionell bewirtschafteten Böden.
Niederschlagswasser wird in den Öko-Böden durch den höheren Anteil an Grobporen schneller nach unten abgeführt. Eine große Rolle spielt dabei der Regenwurm. Letztlich werde weniger Wasser über die Oberfläche zum nächsten Gewässer abgeführt.
Für Dosch käme der Ausbau des Ökolandbaus dem Steuerzahler günstiger als der ständige Ausbau des technischen Hochwasserschutzes.

Neues Rückhaltebecken in Thüringen
Thüringens Agrarminister Jürgen Reinholz hat am Freitag in Angelroda im Ilm-Kreis ein neues Hochwasser-Rückhaltebecken mit einem Stauvolumen von 351.000 Kubikmeter in Betrieb genommen. Das Bauwerk ist nach Reinholz ein „Meilenstein zur Minderung der Hochwasserrisiken vor Ort und soll die Anwohner vor einem hundertjährlichen Hochwasser schützen“. Die Gesamtkosten belaufen sich nach Angaben aus dem Ministerium auf 6,1 Millionen Euro und werden zu 40 Prozent aus Landes- und zu 60 Prozent aus Bundesmitteln gestellt. In Angelroda habe Hochwasser im Jahr 1981 fast 90 Prozent der Gebäude und Infrastruktur geschädigt.
Das Bundesland erarbeitet bis 2015 Risikomanagementpläne, die Hochwasserrisiken zu mindern. Nach Reinholz ist das ein Baustein gegen das Hochwasser neben Festsetzung und Freihaltung von Überschwemmungsgebieten.

roRo

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