Höhe der Direktzahlungen folgt dem Strukturwandel

Landwirtschaft

EU-Bericht über Direktzahlungen 2011

Eines der großen Themen bei der laufenden Reform der GAP, ist die Verwendung der Direktzahlungen. Aus der Geschichte heraus hatte die Bindung der Gelder an die Produktionsmenge zu Milchseen und Butterbergen geführt. Schrittweise werden die Zahlungen entkoppelt. Sie sind jedoch zwischen den EU-Mitgliedsländern ungleich verteilt. Der aktuelle Entwurf sieht eine Degression und Kappung ab 300.000 Euro je Betrieb vor und Zahlungen sollen an „Greening-Komponenten“ gebunden werden. Welcher Bauern wie viel am Ende bekommt, wird noch im Trilog zwischen Parlament, Rat und Kommission ausgehandelt.

Kritiker wollen kleine Betriebe stärker fördern. Damit würden sie eine Umkehr des Trends einleiten, der rückblickend eine Korrelation der Direktzahlungen zum Strukturwandel aufzeigt: Kleinere Betriebe erhalten weniger und größere Betriebe erhalten immer mehr. Das hat auch der jährliche EU-Bericht über die Direktzahlungen gezeigt, der am Freitag veröffentlicht wurde.

Rund 80 Prozent der Empfänger haben im Jahr 2011 rund 20 Prozent der Agrargelder erhalten. 2011 wurden insgesamt 40,2 Milliarden Euro ausgezahlt, was etwa 70 Prozent der EU-Gelder entspricht, die europäische Bauern aus Brüssel erhalten haben. Das ist ein Anstieg gegenüber dem Vorjahr von 1,3 Prozent, weil vor allem die neuen Mitgliedstaaten mehr Geld erhalten. Der Vergleich über die Nutzung zeigt, dass in Europa schon 92 Prozent der Zahlungen von der Produktionsmenge entkoppelt sind.

Der große Trend

Die zwischen 2004 und 2007 beigetragenen Mitgliedsstaaten haben die Höhe der empfangenen Direktzahlungen deutlich steigern können. Sie sind bereits bei 80 Prozent des vollen Volumens angekommen, dass ihnen 2014 zusteht. Bulgarien und Rumänien haben etwa die Hälfte des vorgesehenen Budgets erreicht. Die neuen Mitgliedsstaaten haben das Budget von 2010 zu 2011 um rund 16,7 Prozent ausgeweitet.

Der Strukturwandel in allen Mitgliedsstaaten lässt die Zahl der Empfänger sinken. Die Ausweitung der Geldmenge und die sinkende Zahl der Bauern führen dazu, dass vor allem in den neuen Mitgliedsländern an immer weniger, größere Betriebe überwiesen wird.

Lesestoff:

Sie können den Bericht auf http://ec.europa.eu/agriculture/cap-funding/beneficiaries/direct-aid/index_en.htm einsehen.

roRo; Grafik und Tabelle: EU-Studie zu Direktzahlungen 2011

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