Hoffentlich ist das Getreide gegen Dürre versichert

Landwirtschaft

Steigt mit den Wetterextremen auch die Prämie für Wetterversicherungen?

Symbolbild Versicherung

Wetterextreme haben in den letzten Jahren zugenommen. Bei Ernteausfällen verlieren die Landwirte nicht nur Markteinnahmen, sondern auch die Vorleistungen wie Düngekosten und Diesel. Der Gesamtverband der Deutschen Versicherungswirtschaft schätzt die durchschnittlichen jährlichen Ernteschäden auf 500 Millionen Euro. Versicherungsgesellschaften reagieren mit neuen Versciherungen gegen Wetterextreme.

Die wichtigste Frage aber ist: Lohnt sich die Versicherung überhaupt? Schließlich fallen die Prämien bei günstigem Witterungsverlauf als Kosten an. Der Wert der Auszahlung nach einem Schadensfall tröstet aber über einen Totalverlust hinweg. Die Entschädigung kann sogar einen Liquiditätsengpass überbrücken und den Betrieb retten. Landwirte müssen also mit spitzem Bleistift rechnen, ob sich eine Mehrgefahrenversicherung lohnt.

In einer Umfrage des Kölner Pflanzenschutzspezialisten Adama haben Landwirte über ihre Erfahrungen und Wünsche zu den Mehrgefahrenversicherungen berichtet. Demnach rechnen die Landwirte genau, sind offen für neue Risikoabsicherungen, können aber die Effekte nur schwer einschätzen.

Die Antworten verweisen auf viele offene Fragen. Nach einzelnen Stichworten ausgewertet, haben von 93 teilnehmenden Landwirten fehlen 22 Prozent eine Erfahrungen mit der Mehrgefahrenversicherung. Wo die Erfahrungen bewertet wurden, teilten sich die Beurteilungen jeweils zur Hälfte in „gute“ und „schlechte“. Ein Fünftel der Landwirte hält die Angebote für „sinnvoll“ und künftig bedeutend. Selbst diejenigen, die noch keine Erfahrungen gesammelt haben: „Erfahrungen damit habe ich noch keine. Ich glaube aber, dass solche Versicherungen künftig stärker an Bedeutung gewinnen werden, denn mit Wetterextremen ist immer häufiger zu rechnen.“

Dem Streben nach betrieblicher Risikoabsicherung steht jedoch eine deutliche Skepsis über hohe Prämien entgegen. 24 Prozent der Landwirte befürchten oder geben nach entsprechender Sichtung von Angeboten an, neue Wetterversicherungen sind zu teuer und damit unrentabel. Einer Antwort nach, scheint die Bereitschaft zum Abschluss einer Versicherung mit den Jahren zu sinken, in denen kein Schadensereignis auftritt.

Die Landwirte geben den Versicherungen auch konkrete Hinweise über die Gestaltung solcher Verträge. Die Vereinbarungen müssen flexibel, einfach und der Auszahlungsmodus nachvollziehbar sein. Die Begutachtung muss der Situation auf dem Betrieb entsprechen und dürfe nicht regional pauschaliert werden.

Das „Preis-Leistungs-Verhältnis muss passen“, wie ein Landwirt schreibt. Dann sind seine Berufskollegen durchaus gewillt, diese betriebliche Risikoabsicherung einzuschlagen: „Sturm, Hagel und Starkregenversicherung sind bei den Wetterkapriolen fast Pflicht“, teilt ein Landwirt mit. Bei einer „Pflichtversicherung“ blieben die Beiträge günstig, ergänzt ein anderer. Lediglich fünf Prozent fordern für die Prämien einen Zuschuss vom Staat.

roRo, Bild: roRo

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