Holpriger Dialog über deutsche Wildnis
Landwirtschaft
Fostwirtschaft und Naturschutzamt im Dissens
Das Thema Wildnis gewinnt inDeutschalnd an Fahrt. In der Nationalen Biodiversitätsstrategie 2007 ist das Ziel enthalten, dass sich auf zwei Prozent der Landesfläche die Natur frei entwickeln kann. Ebenso auf fünf Prozent der Waldesfläche. „Wege zu mehr Wildis“ wurden seit 2012 in mehreren Workshops diskutiert. Der Wald spielt in einigen Bundesländern eine wesentliche Rolle. Das berührt den Zielkonflikt Waldnutzung und Waldschutz.
Das Bundesamt für Naturschutz (BfN) hat für den November zu einem Dialog „Wildnis im Dialog 2020“ geladen, aber den Deutschen Forstwirtschaftsrat (DFWR) nicht berücksichtigt. Georg Schirmbeck hat sich als DFWR-Präsident am Donnerstag darüber bitter beklagt, weil der Workshop „naturschutzintern“ angelegt sei und die Forstwirtschaft erst beim dritten Workshop dabei sein soll. „Die Einladung zur dritten Veranstaltung sehen wir als Alibi: Wir sollen vor vollendete Tatsachen gestellt werden, diese am besten noch abnicken und dem Ganzen so den Anstrich demokratischer Legitimation zu verleihen. Das Bundesamt für Naturschutz wirkt hier leider nicht wie eine der politischen Neutralität verpflichtete Bundesbehörde, sondern wie eine Spätfolge des „Marsches durch die Institutionen“, der vor Jahrzehnten von grünen Revoluzzern angekündigt wurde, die sich dadurch inzwischen zu einer Elite wirtschaftsfeindlicher Bürokraten gemausert haben.“ Ein Dialog sehe anders aus, erklärte Schirmbeck.
Das BfN stellt hingegen die Sachlage anders dar. „Entgegen der Darstellung des Deutschen Forstwirtschaftsrats beabsichtigt das BfN, den DFWR - ebenso wie viele andere Nutzerverbände - in den breiten Dialog zum Thema "Wildnis im Dialog 2020" einzubeziehen. Dies ist insbesondere im Rahmen der für das Jahr 2020 angesetzten Tagung "Wildnis im Dialog 2020" der Fall. Eine Einladung dazu wurde gegenüber dem DFWR bereits ausgesprochen.
„Der Auftakt-Workshop im Rahmen von "Wildnis im Dialog 2020" im November 2018 hat hingegen den Umgang mit Flächen in Naturschutzhand zum Schwerpunkt. Entsprechend ist die Gruppe der Teilnehmerinnen und Teilnehmer auf Vertreterinnen und Vertreter der Länderfachbehörden für Naturschutz sowie der Naturschutzverbände begrenzt. Über diesen Schwerpunkt und die Zielsetzung dieses Workshops ist der DFWR bereits vorab informiert worden.“
Diplomatie wäre die Bereitsstellung eines Beobachterplatzes auf dem Workshop auf der Insel Vilm südlich von Rügen.
Roland Krieg