Holz - Werkstoff der Zukunft
Landwirtschaft
Holz liegt voll im Trend
Holz ist der Baustoff der Zukunft. Für Experten keine Überraschung, denn der nachwachsende Rohstoff übertrifft alle gängigen Baustoffe in ökologischen und ökonomischen Aspekten. Doch werkstofftechnisch sind die Potentiale des Holz noch lange nicht ausgenutzt.
Holzbau der Zukunft
Im Forschungsverbund „Holzbau der Zukunft“ in Bayern wurden in den vergangenen drei Jahren Projekte rund um den biogenen Baustoff gebündelt. Die Koordination des größten Forschungsverbundes zum Thema Holz in Deutschland hatte das Team um Prof. Stefan Winter, Ordinarius für Holzbau und Baukonstruktion an der TU München. Mehr als 20 Projekte sind entstanden.
Beispielsweise Holzbeton. Holzbeton besteht aus Holzspänen, Zement und Wasser. Der Vorteil dieses Betons ist, dass Holz als Zuschlag im Gegensatz zu herkömmlich eingesetzten mineralischen Materialien ein nachwachsender Rohstoff ist. Prof. Detlev Heinz ist es gelungen, neue vielsprechende Bindemittel-Holzkombinationen herzustellen, die das Holz an den Zement binden. Holzbeton hat gegenüber normalem Beton Vorteile im Schallschutz. In Österreich gibt es bereits die ersten Schallschutzwände an der Autobahn.
Prof. Hauser hat sich dagegen die energetische Sanierung von Gebäuden vorgenommen und Holz als Dämm- und Bekleidungsmaterial verwendet.
Lignum Test Center
Auch in Österreich wird vermehrt Holz verbaut. Vom Wohnhaus bis zur Werkstatt wird der Naturstoff als High-Tech-Baumaterial eingesetzt. Mit der Bedeutung als Baustoff steigt aber auch der Bedarf, Sicherheit und Qualität der verwendeten Hölzer zu kontrollieren. Deshalb hat das waldreichste Bundesland, die Steiermark, in Graz eine eigene Prüf- und Überwachungsstelle eingerichtet. Das „Lignum Test Center“ ist in Österreich die zweite und größte Stelle, die unabhängig und professionell Holzprüfungen für Wirtschaf und Industrie durchführt. „Wir wollen mit dem Lignum Test Center schnell und zielgerichtet die Bedürfnisse von Wirtschaft, Wissenschaft, aber auch Normung erfüllen können“, sagt Gerhard Schickhofer, Leiter des Instituts für Holzbau und Holztechnologie der TU Graz, wo die neue Prüfstelle beheimatet ist. „Der Markt fordert Sicherheit und Qualität. Daraus ergibt sich die Notwendigkeit der Normung von bekannten Produkten du von nationalen und europäischen Zulassungen für neue Produkte, die nicht durch Normen geregelt sind. Wir begleiten den Weg von der Produktentwicklung bis hin zur marktreifen Zulassung, Zertifizierung und Qualitätssicherung und sehen uns damit als dienstleistendes Bindeglied zwischen Wissenschaft, Wirtschaft, Behörde und Konsument.“
Beispielsweise werden Biegetests durchgeführt, um die Belastung des Holz zu testen. Die Tests umfassen nicht nur Biege- und Zugprüfungen, sondern auch Versuche über das Ausziehen von Schrauben.
Lesestoff:
Alle Forschungsergebnisse aus München können Sie unter www.holzbauderzukunft.de einsehen.
Das österreichische Test Center können Sie unter www.lignum.tugraz.at besuchen.
roRo; Fotos: Holzbeton: TU München; Biegeprüfung: TU Graz / Bergmann