HPAI: So geht es nicht weiter

Landwirtschaft

Wird die Geflügelpest zu einer dauerhaften Lage?

Die Zahl der Fälle von Hochpathogener Influenza (HPAI) ist zwar nach aktuellem Radar Bulletin des Friedrich-Loeffler-Instituts (FLI) von April zu Mai stark zurückgegangen, doch ist das Virus mit dem dominierenden Subtyp H5N1 weiterhin aktiv. Die beiden Hotspots liegen weiterhin in Frankreich und Ungarn. Meldungen liegen außerdem in den USA, Kanada und Afrika vor. „Dem globalen saisonalen Trend folgend beruhigt sich das HPAI-Geschehen allmählich“, heißt es beim FLI. Allerdings appelliert die Weltorganisation für Tiergesundheit OIE die Halter weiterhin, ihre Bestände zu überwachen, Biosicherheitsmaßnahmen durchzuführen und die Meldedisziplin einzuhalten.

Das HPAI-Geschehen im Winter 2021/2022 war bislang das schlimmste in Europa. Mehr als 44,5 Millionen Nutztiere mussten gekeult werden, um die Krankheit zu stoppen. Und das Virus zirkuliert jetzt, im Juni, immer noch. Für die Kommission müssen die Nutztierhalter in den Hotspots in Frankreich und Ungarn an der Trennung von Wild- und Hausgeflügel dringend etwas ändern.

Für Herbert Dorfmann von der Europäischen Volkspartei aus Südtirol bleibt die Frage offen, wie Geflügelhalter, die mit Freilandgeflügel gesellschaftlichen Wünschen folgen, mit der Situation umgehen können. Nach 16 Wochen Aufstallungsgebot verlieren die Tiere ihren Freilaufstatus.

Impfstoffe sind bislang noch nicht im Feldversuch erprobt. Aber sie werden kein Königsweg sein, heißt es bei der Kommission. Wenn ein Betrieb von dem Virus betroffen ist, muss auch gekeult werden. Grundsätzlich müssten den Verbrauchern klar gemacht werden, dass in Hochrisikogebieten und zu Hochrisikozeiten, eine Freilandhaltung nicht möglich ist. Meist sind kleine Betriebe betroffen, zwischen denen Personal, Maschinen und Tiere ausgetauscht werden und eine zusätzliche Verbreitung des Virus ermöglichen.

Roland Krieg

© Herd-und-Hof.de Nutzungswünsche: https://herd-und-hof.de/impressum.html

Zurück