Hühnertod für Spendengelder
Landwirtschaft
Zweifelhafte Kampagne des „Deutschen Tierschutzbüros“
Die Hönig-Hof GmbH wurde vom Bundeslandwirtschaftsministerium im Jahr 2011/2012 im Bundeswettbewerb mit dem „Gläsernen Legehennenstall“ ausgezeichnet. Im April dieses Jahres drang das „Deutsche Tierschutzbüro“ aus Berlin zu Filmaufnahmen in die Stallungen ein und warb mit einem qualvoll verendeten Huhn. Durch die Auswertung der Metadaten des Films kam der Medienrechtler Dr. Walter Scheurl dem Zeitpunkt des Todeskampfes auf die Spur. Das Tier wurde von dem Filmteam durch grelle Scheinwerfer aufgeschreckt und blieb bei der Flucht mit dem Fuß kopfüber zwischen einer Stange und einem Blech hängen. Die Tierschützer filmten den das minutenlange Sterben und warben anschließend mit einer Kampagne gegen die „vermeintlich qualvolle Hühnerhaltung“, wie die Hamburger Sozietät Graf von Westphalen mitteilt.
Das Hamburger Landgericht hat der von Jan Pfeifer gegründete Tierrechtsgruppe untersagt, das widerrechtlich aufgenommene Material für eine rufschädigende Kampagne zu verbreiten. Der Verein hat alle Spuren davon mittlerweile von seiner Webseite getilgt. Bei Zuwiderhandlung muss Pfeifer ein Ordnungsgeld in Höhe von 250.000 Euro zahlen oder ersatzweise sechs Monate ins Gefängnis.
Für Christoph Hönig, den betroffenen Landwirt, ist klar: „Dies sind für mich keine Tierschützer. Jemand der sich für das Wohl der Tiere einsetzt, würde nie nachts mit einem hellen Scheinwerfer in einen Stall gehen, schlafende Tiere aufschrecken und zusammentreiben. Außerdem würden Tierschützer das verunglückte Tier nicht zwei Minuten hängenlassen, um erst mal Skandalbilder zu machen.“
Hoher Eigenbedarf
Die Analyse der letzten drei Geschäftsberichte des „Deutschen Tierschutzbüros“ durch die Anwaltskanzlei zeigt außerdem, dass auf Grund der Kampagnen zwischen 2011 und 2013 das Spendenvolumen von 12.000 auf 182.000 Euro erhöht werden konnte. Davon flossen 2013 nur 3.900 Euro an Tierschutzeinrichtungen. Der Rest wurde zum Beispiel für Kampagnen, Aktionen, Rechtskosten und EDV verausgabt.
Roland Krieg