ICROFS Dänemark

Landwirtschaft

Ökoforschung in Dänemark

>Der Erfolg der dänischen Ökobranche resultiert nicht nur durch ein einheitliches Konzept und politischem Willen, gute Rahmenbedingungen zu schaffen, sondern auch in der Konzeption ökologischer Forschung.

ICROFS
Das aktuelle dänische Forschungsprogramm DARCOF III (Danish Research Programme in Organic Food and Farming System) wurde 2008 noch einmal fokussiert. Als Erweiterung für den internationalen Sektor wurde das International Centre für Research in Organic Food Systems (ICROFS) gegründet und von der dänischen Regierung mit einem internationalen Mandat versehen. Das Hauptanliegen ist, Forschungsergebnisse bereitzustellen, die den Gedanken der ökologischen Produktionsweise in das Ernährungssystem bringt. Das bezieht sich nicht nur auf die Landwirtschaft, sondern auch auf die Aquakultur, die Verarbeitung und den Konsum. Die Vision von ICROFS ist, die ökologischen Prinzipien zur internationalen Norm für die Nachhaltigkeit zu machen.
ICROFS hat nicht nur eine neugestaltete Webseite gerade freigeschaltet, sondern zur BioFach mit den „Fact Sheets“ eine neue Form der Veröffentlichung geschaffen. Für die internationale Forschergemeinschaft und interessierte Verbraucher werden darin die aktuellsten Forschungsergebnisse verschiedener Themengebiete in Kurzform beschrieben. Zur BioFach ging die erste Zusammenstellung mit dem Thema „How organic Agriculture May Feed the World“ an den Start.

Unkrautbekämpfung im pflanzennahen Raum
Abflammgeräte und mechanische Hacken sind neben vieler Handarbeit die Methoden zur Unkrautbekämpfung im ökologischen Landbau. Ein besonderes Problem sind die Unkräuter in unmittelbarer Pflanzennähe, da sie hier mit der Nutzpflanze in direkter Konkurrenz um Nährstoffe und Wasser treten. Als pflanzennahen Raum definieren die Wissenschaftler den Radius der Pflanzenblätter, sowie die vertikalen und horizontalen Raum des Wurzelwachstums. Im Wesentlichen ist es ein zylindrischer Raum, der sich um die Position des Keimlings ergibt. Hier wirken die Konkurrenzkräfte des Unkrauts am schädlichsten, ist die Bekämpfung aber auch am sensibelsten. Wer mit der Hacke durch die Reihen zieht, beschädigt leicht die auflaufende Nutzpflanze. Die SpiderUniversität Süddänemark hat zu diesem Zweck eine dreireihige Konstruktion entwickelt, die am Boden mit einer rotierenden Bürste den pflanzennahen Raum von Unkraut befreit.
Nach Nürnberg mitgereist ist ein kleiner gelber Roboter, der selbsttätig mit Hilfe von Kameraaugen über die Felder fährt. Die „gelbe Spinne“ kann verschiedene Zusatzgeräte tragen, die beispielsweise das Unkraut zwischen ökologischen Zwiebeln beseitigt. 2007 wurde das Gerät fertig gestellt und soll demnächst auch Lasergeräte für die Unkrautbekämpfung tragen können. Das Gerät ist Allradbetrieben, wobei die einzelnen Räder auch autonom lenkbar sind, wiegt 225 kg und besitzt einen Dreipunktanbau, um bis zu 175 Kilo schwere Zusatzgeräte anzudocken.

Lesestoff:
www.horitbot.dk
www.icrofs.org

roRo

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