06.01 +++ 16:00 Uhr +++ Aldi voll auf Tierwohl

Landwirtschaft

Aldis Statement treibt das staatliche Tierwohllabel

Ab der zweiten Jahreshälfte werden Aldi Nord und Aldi Süd die kürzlich vorgenommene Erweiterug des Tierschutzlabels des Deutschen Tierschutzbundes um Milchkühe in Ihr Sortiment aufnehmen [1]. Die Molkerei Gropper kommt mit ihren Produkten als erste in den Genuss.

Die Discounterhälften, die seit einiger Zeit trotz ihrer Nord-Süd-Polarität gemeinsam voranschreiten, steht auch bei der Brancheninitiative Tierwohl nicht nur im Alphabet ganz oben auf der Teilnahmeliste. Dort können sie ihre Siegelwünsche aber nicht unterbringen, weil die Initiaitive derzeit nur in den Bereichen Schwein und Geflügel unterwegs ist. Milch ist aber auch beim staalichen Tierwohllabel erst einmal nicht vorgesehen. Die Branche und das Ministerium haben sich bislang nur für erste Gespräche zusammenraufen können. Bundeslandwirtschaftsminister Christian Schmidt steht bei der Vorstellung des staatlichen Labels auf der Grünen Woche jetzt unter Druck.

Damit bleibt der Tierschutzbund „alternativlos“, wenn der Handel auch Milch unter ein staatliches Label bringen will. Und wenn das staatliche Siegel die Milch nicht ausklammern will, muss es das weiße Frischgetränk über das Tierwohllabel aufnehmen.

Für den Tierschutzbund ist die Zusammenarbeit mit Aldi  bereits ein taktischer Sieg. Es wird beim staatlichen Tierschutzlabel die Premiumstufe besetzen müssen. Die Brancheninitiative, die erst kürzlich die Verlängerung der Branchenvereinbarung bis 2020 verkünden konnte, muss aufpassen, dass sie als „Einstiegsstandard“ überhaupt noch wahrgenommen wird.

Lesestoff:

[1] Tierschutzbund nimmt Milchkühe in sein Label auf: https://herd-und-hof.de/landwirtschaft-/tierschutzbund-nimmt-milchkuehe-in-sein-label-auf.html

Roland Krieg

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