40 Tonnen Holz in 40 Sekunden umschlagen

Landwirtschaft

Österreich startet mit kontaktloser Holz-Logistik

Lkw auf mobiler Brückenwaage
Lkw auf mobiler Brückenwaage

Auf einem neuen Holzlagerplatz im niederösterreichischen Amstetten wird der gesamte Lagerprozess vollelektronisch und kontaktlos abgewickelt. Rudolf Freidhager, Vorstand der Österreichischen Bundesforsten ÖBf), zeigt sich diesen Mittwoch begeistert: „Diese Form der Holzübernahme ist österreichweit derzeit einzigartig. Sie bietet gerade in diesen schwierigen Zeiten maximale Sicherheit und ist gleichzeitig transparent und hocheffizient.“ Erst im Sommer dieses Jahres wurde gemeinsam mit der Papierholz Austria der neue, volldigitale Lagerplatz in Amstetten in Betrieb genommen.

Und so funktioniert´s

Eine Kamera identifiziert das Kennzeichen des ankommenden Lkw, das Holz wird einem Auftrag zugeordnet und der Lastwagen zum Wiegeplatz geleitet. Gewogen wird vollautomatisch, ohne dass der Fahrer aussteige muss, mit einer mobilen Brückenwaage. Sensoren übernehmen die Arbeit. Es gibt weder einen Terminal noch einen Touchscreen. Ein Foto dokumentiert die Ladung, die rund 40 Tonnen umfasst. Das entspricht rund 30 Festmeter Holz. Grünes Licht signalisiert dem Fahrer die Weiterfahrt zur Verladestelle. Insgesamt dauert der Prozess nicht mehr als 40 Sekunden, sagt Freidhager. Im Vollbetriebe können zwischen 30 und 40 Lkw pro Stunde elektronisch vermessen und abgewickelt werden. Neben der Technik musste die Anfahrt neu gestaltet werden. Insgesamt wurden 600.000 Euro in den neuen Lagerplatz investiert.

GigaWaggon auf dem Gleis
GigaWaggon von Interfreight

Im Januar Vollbetrieb

Aktuell lagern rund 150.000 Festmeter auf dem Platz eines alten Sägewerkes. Rund 5.000 Lkw haben das Holz hergebracht. Ab Januar soll der Betrieb unter Volllast laufen. Geschwindigkeit ist Trumpf, denn in den Wäldern liegen noch riesige Mengen an Käferholz, das aus dem Wal raus muss. Der digitale Prozess soll auch den Holzmarkt entlasten.

Noch eine Neuerung ist in Amstetten sichtbar. Erstmals kommt die Bahn mit so genannten GigaWaggons vom steirischen Unternehmen Innofreight zum Einsatz und steigert die Ladekapazität um 50 Prozent. Umgeschlagen wird nicht nur ÖBf-Holz, sondern auch Holz von Drittanbietern.

roRo; Fotos: Wolfgang Simlinger (ÖBf)

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