Illegaler Impfstoff verursacht Blauzungenkrankheit

Landwirtschaft

Blauzunge: Neue Restriktionen in NI und NRW

Am 24. Oktober sind in der grenznahen niederländischen Region Overijssel klinische Blauzungenerkrankungen auf vier Rinderbetrieben festgestellt worden. Weil die Region grenznah zu Niedersachsen und Nordrhein-Westfalen ist, wurden nach tierseuchenrechtlichen Bestimmungen Sperr- und Beobachtungszonen eingerichtet, die auch in Deutschland Gültigkeit haben.

Serotyp 6
In diesem Sommer wurde in Deutschland bundesweit gegen die Blauzungenkrankheit geimpft. Allerdings wirkt der Impfstoff nur gegen den Serotyp 8, der in Europa festgestellt wurde.
Eine Analyse der EU-Kommission hat ergeben, dass in den Niederlanden der bislang nur in Südafrika und Zentralamerika vorkommende Serotyp 6 vorgefunden wurde. Die Analyse hat auch ergeben, dass es sich um einen Impfvirus handelt, der dann vermutlich das Krankheitsgeschehen ausgelöst hat. Kritiker stehen dem Lebendvirus skeptisch gegenüber. Unterstützt wird illegale Verwendung auch durch die Tatsache, dass die vier Betriebe in keinen direkten Zusammenhang stehen.
„Sollte das Virus tatsächlich wie vermutet in die Niederlande eingeschleppt worden sein, erfordert dies ein konsequentes Vorgehen gegen die Verursacher“, forderte gestern Agrarminister Dr. Till Backhaus aus Mecklenburg-Vorpommern.
In Niedersachsen sind rund 17.900 Rinder, Schafe und Ziegen haltende Betriebe von den Restriktionszonen betroffen, teilte das niedersächsische Landwirtschaftsministerium mit. Das sind etwa 1,36 Millionen Rinder, 83.000 Schafe und 4.500 Ziegen.

roRo

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