Image „starker Stämme“ verbessern

Landwirtschaft

Baustoff mit Zukunft: Starkes Stammholz

Starkes Holz ist gefragtJetzt, wenn der Winter zu Ende geht, liegt die arbeitsintensive Zeit der Waldbauern hinter ihnen. Viele Waldbesitzer fragen sich jedoch, was sie mit dem gefällten Starkholz machen sollen, denn die Baumstämme mit mehr als 40 Zentimeter Durchmesser haben Absatzprobleme.

TUM hilft starken Stämmen auf die Sprünge
Die neuen Sägewerke der Holzindustrie bevorzugen dünnere Stämme, weil diese leichter zu bearbeiten sind, sagen die Holzforscher der Technischen Universität München (TUM). Doch Prof. Gerd Wegener, Prof. Peter Glos und Forstassessor Michael Tratzmiller weisen darauf hin, dass gerade der moderne Holzbau nach standardisierten Holzbauprodukten für optisch ansprechende Fassaden und weit gespannte Tragwerke verlangt. Die Privatwaldbesitzer Bayerns, die nutzen diesen Markt jedoch kaum.
Holz ist nicht gleich Holz. Es gibt nicht nur die Unterschiede zwischen Birke, Lärche oder Fichte, sondern innerhalb eines Baums. Am Fuß weist ein Stamm generell andere Holzeigenschaften auf, als zum Wipfel hin. Ein Stück Holz aus dem äußeren Stammbereich hat gegenüber dem Holz aus Marknähe oder gegenüber einem dünneren Stamm gleich drei Vorteile: Erstens ist es fester, weil es eine höhere Rohdichte besitzt und geringere Astteile ausweist. Dann treten weniger Risse auf und die Verdrehungsneigung ist geringer. Zuletzt „verziehen“ sich die Querschnitte von Starkholz beim Trocknen weniger.

TUM vergleicht Alt und Innovation

Richtig Sägen
Die Holzforscher der TUM geben Tipps zum richtigen Sägen: Um viele Bretter mit hoher Festigkeit aus dem Starkholz zu gewinnen, sollte die Lage der Jahresringe beachtet werden. Hier hilft der so genannte „Riftschnitt“, bei dem die Jahresringe im Querschnitt „stehen“. Die Zuwachszonen des Holzes liegen bei dem Riftschnitt rechtwinklig zur Brettbreite und die Faserabweichungen sind gering.
Bislang musste dann das Auge des Fachmanns die Bauhölzer sortieren: Je nach Dimension nach Balken, Bretter oder Kantholz. Neue Sortiermaschinen hingegen sortieren nach Rohstoffdichte, Steifigkeit und Astanteil und sind eine gute Alternative, so das Holzteam. Die „Rifts“, Bretter im Riftschnitt, eignen sich hervorragend für leichte Träger und Platten mit hoher Tragfähigkeit.

roRo; Foto: Holzforschung München / TUM

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