Imker uneins über Landwirtschaft

Landwirtschaft

Zusammenarbeit Imker und Landwirtschaft

Am 11. Oktober fand in Wachtberg bei Bonn das 3. Verbändetreffen der deutschen Imker statt. Alle 19 Landesverbände des Deutschen Imkerbundes (D.I.B.) und fünf weitere Imkerverbände sollten sich auf ein gemeinsames Positionspapier gegenüber der Landwirtschaft einigen.

Hintergrund ist, dass in den letzten 50 Jahren 40 Prozent der Bienenvölker verloren gegangen sind. Heute sind es bundesweit nur noch 750.000 Immenvölker, die bei Kern-, Stein- und Beerenobst für höhere Erträge und Kürbis, Gurken und Zucchini sichere Ernten absichern. Größere und spezialisierte landwirtschaftliche Betriebe vermindern die Blühflächen, die den Bienen ein ausreichendes Nahrungsangebot zur Verfügung stellen. Deshalb sollten die Agrarumweltmaßnahmen vor allem in Richtung Bienen ausgerichtet werden.

Zur Diskussion stand ein verbessertes Nahrungsangebot für die Bienen, Erhöhung der Biodiversität, Erhalt des Lebensraums für Nutzinsekten und Sicherung der Direktzahlungen durch zusätzliche Prämien für beihilfefähige Flächen.

Maßnahmen wie die Nutzung von blühenden Pflanzen statt Mais für die Energiegewinnung, Kulturlandschaftsprogramme über die zweite Säule oder den Anbau von Leguminosen standen und stehen im Positionspapier des D.I.B.

Fünf Stunden lang wurden die Leitlinien auf dem Treffen überarbeitet, am Ende jedoch nicht gemeinsam abgestimmt. Einigen Verbänden geht der Text nicht weit genug. Der D.I.B. hingegen steht hinter dem Text „und hat diesen als Positionspapier angenommen. Wir wollen ein Signal in Richtung Landwirtschaft setzen“, erklärte D.I.B.-Präsident Peter Maske.

Weitergehende Forderungen erhebt beispielsweise Mellifera im Zusammenspiel mit dem BUND und dem Pestizid Aktionsnetzwerk PAN. Das D.I.B.-Papier spricht von der Erhaltung artenreicher Wiesen und Weiden. Die anderen Verbände fordern einen sofortigen Stopp des Pflanzenschutzmitteleinsatzes auf diesen Flächen, um unerwünschte Kräuter auf den Wiesen zu beseitigen. Sie verweisen auf Broschüren über das Unkrautmanagement auf Wiesen und Weiden, in denen „minderwertige Platzräuber aufgelistet sind, die chemisch bekämpft werden sollen.

Peter Maske bedauert, dass es zu keiner einheitlichen Position gegenüber der Landwirtschaft gekommen ist.

Lesestoff:

www.deutscherimkerbund.de

www.mellifera.de

roRo

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