Import von Kakao auf Rekordniveau

Landwirtschaft

Living-Income-Preis für Kakao wird dieses Jahr umgesetzt

Kakaopreise 2008 bis 2018

Mit fast 470.000 Tonnen Kakaobohnen hat Deutschland so viele wie noch nie seit 2008 importiert. Damals waren es 334.000 Tonnen und der Anstieg umfasst 41 Prozent. Die Zahlen hat das Statistische Bundesamt (Destatis) zum Start der Internationalen Süßwarenmesse ISM in Köln am Sonntag veröffentlicht.

Westafrika

Die drei westafrikanischen Staaten Elfenbeinküste, Nigeria und Ghana sind die Hauptherkunftsländer der Bohnen. Wie lange das so bleibt ist offen. Denn Klimawandel, das Alter der Bäume und mögliche Exportaufschläge in Elfenbeinküste und Ghana mischen die Ausgangslage neu.

Der Anstieg der Kakaobohnenimporte unterliegt großen Schwankungen. Nach dem damaligen Rekordeinfuhrwert von 446.900 Tonnen im Jahr 2011 fiel der Export zwei Jahre später mit 318.000 Tonnen auf den niedrigsten Wert seit 2008. Dürren, starker Regen und der von Läusen übertragene „Swollen Roots“-Virus wirken sich auf die Kakaopreise und damit auf die Handelsströme aus.

Kakaobohnen

Preise

Die Rekordmenge 1018 war relativ preisgünstig zu haben, denn mit 2.100 Euro je Tonne lag der Preis auf einem relativ günstigen Niveau. Zwei Jahre vorher lag der Preis bei 2.900 Euro. 2018 kamen die Schokoladenhersteller mit einem Einkaufsumsatz von einer Milliarde Euro davon. Mit Beginn der neuen Erntesaison im Oktober wollen die Elfenbeinküste und Ghana einen Zuschlag von 400 Euro je Tonne erheben. Beide Länder setzen damit ein Projekt des „Living Income“ um, das vom Forum Nachhaltiger Kakao im vergangenen Jahr eingefordert wurde [1].

Kakaobohnen oder Schokolade?

Die Wertschöpfung aber bleibt meist noch in den Exportländern. Deutschland produziert Schokolade nicht nur für den heimischen Markt, sondern exportiert den Mehrwert auch. Mit 888.000 Tonnen Schokolade und kakaohaltigen Lebensmittel hat Deutschland 2018 ebenfalls einen Exportrekord seit 2008 erzielt. Der Großteil bleibt in Europa. Lediglich 96.000 Tonnen gingen in Drittstaaten. Elf Prozent davon gehen in das Vereinte Königreich.

Lesestoff:

[1] Kakao: Living Income-Preise: https://herd-und-hof.de/landwirtschaft-/kakao-wir-muessen-politischer-werden.html

Roland Krieg; Grafik: Destatis; Foto; roRo

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