Indonesien will Qualitätsreis exportieren

Landwirtschaft

Indonesischer Reis für die Hadsch im August 2020

Anfang Dezember hat der neue indonesische Landwirtschaftminister Syahrul Yasin Limpo nach Medienberichten gegenüber der Regierung den Export von 100.000 bis 500.000 Tonnen Qualitätsreis für das Jahr 2020 angekündigt. Die Medien spekulieren, dass der Reis für die indonesischen Hadsch-Reisenden im August 2020 in Saudi-Arabien bereitgestellt werden soll.

Bislang gilt Indonesien als Nettoimporteur für Reis. Woher die Exportmengen kommen sollen, ist bislang noch nicht klar. Zwischen Januar und Oktober 2919 hat Indonesien lediglich 202 Tonnen Reis exportiert. Die Hälfte davon in die USA. Indonesiens Reis ist auf dem Weltmarkt kaum wettbewerbsfähig. Eine Tonne wird mit 840 bis 960 US-Dollar notiert. Qualitätsreis aus Vietnam hingegen kostete im November 2019 lediglich 422 US-Dollar, Reis aus Thailand sogar nur 341US-Dollar je Tonne.

Das US-Landwirtschaftsministerium spekuliert, dass die erforderlichen Mengen aus der Ernte März bis April stammen könnten, wenn die Lagerbestände von 4,64 auf 6,75 Millionen Tonnen aufgestockt würden. Das Land selbst verbraucht aber 2,9 Millionen Tonnen Reis pro Monat. Die einzulagernde Reismenge überbrückt damit lediglich einen Monat während der zweiten Reisernte in der Trockenzeit.

Rund die Hälfte der eingelagerten Reismenge wird von der staatlichen Logistik-Agentur „Bulog“ verwaltet. Die Agentur habe es nicht geschafft, die 2018 importierten Reismengen über Nahrungsmittelprogramme an Haushalte zu verteilen. Verbliebene Mengen verderben in den Lägern und müssten noch verwertet werden. Nach einer Umverpackung könnte der Reis in diesem Jahr als „Qualitätsreis“ auf dem Weltmarkt landen.

Roland Krieg

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