Initiative Neue Qualität der Arbeit (INQA)

Landwirtschaft

Reform der Arbeit im Schlachthof in Sicht

Die Bundestagsdebatte über die Arbeitsbedingungen in deutschen Schlachthöfen beginnt  zu wirken. Heute will das so genannte Corona-Kabinett neue Arbeitskonzepte vorstellen. Ob am Ende Werksverträge verboten werden, ist noch offen. Am Freitag sprach Regierungssprecher Steffen Seibert lediglich Arbeitsverhältnisse in „bestimmten fleischverarbeitenden Betriebe, die jetzt durch das Hochschnellen der Infektionszahlen in diesen Betrieben in den Fokus gerückt sind … verändert werden müssen.“

Arbeitsminister Hubertus Heil hat am Freitag mit einer Überarbeitung der „Initiative Neue Qualität der Arbeit“ vorgelegt und einen neuen Schwerpunkt zur Pandemie gesetzt. Eine neue Webseite will Unternehmen und Beschäftigten sowie Gewerkschaften Orientierung in der Pandemie geben. Hubertus Heil: „Neue Konzepte sind gefragt: Arbeitsabläufe werden anders gestaltet, die Umstellung auf das Home-Office und die Anpassung an den aktuellen Gesundheits- und Arbeitsschutz sind auch eine neue Bewährungsprobe für Beschäftigte und Unternehmen. INQA.de bietet hierfür aktuelle Informationen und umfangreiches Wissen aus der betrieblichen Praxis sowie konkrete hilfreiche Angebote wie Checks und geförderte Beratung. INQA ist eine Praxisplattform für Arbeitsqualität und den Wandel der Arbeit.“

Nordrhein-Westfalens Arbeitsminister Karl-Josef Laumann fordert nach Angaben der Neuen Osnabrücker Zeitung vom Wochenende die Bundesregierung zur Verbesserung der „Lebens- und Arbeitsbedingungen in der Fleischindustrie“ auf.  „Die Zustände sind weder mit einem christlichen Menschenbild noch mit einer sozialen Marktwirtschaft vereinbar.“ Signal für die Ernsthaftigketi seines Anliegens soll das Anheben des Bußgeldes bei Arbeitszeitverstößen von 15.000 auf 30.000 Euro sein. Derzeit werden private Unterkünfte von Werksvertragsarbeitern nicht kontrolliert. Laumann will die behördlichen  Kontrollbefugnisse entsprechend ausweiten. Unterstützung bekommt er von Ministerpräsident Armin Laschet, der eine klare Anforderung an das Corona-Kabinett hat: „Arbeitsbedingungen müssen unseren Gesetzen entsprechen und nicht etwa durch Leiharbeitsunternehmungen unterlaufen werden.

Roland Krieg

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