Insekten für die Tierfütterung

Landwirtschaft

DLG-Podcast informiert über die Chancen von Insektenprotein

Seit der EU-Zulassung im September 2021 für Geflügel und Schweine ist die Nachfrage nach verarbeitetem Insektenprotein seitens der Futtermühlen stark gestiegen. Dahinter steckt unter anderem die Hoffnung, Soja teilweise ersetzen und damit die Eiweißlücke etwas schließen zu können. Versuche haben gezeigt, dass Insektenprotein Soja, abhängig vom Einsatzzweck, tatsächlich bis zu 100 Prozent ersetzen kann. Auch wenn der niedrige Gehalt spezifischer Aminosäuren wie Methionin in der Diskussion häufig als Manko angeführt wird, ist nach Meinung der Experten vielmehr die Qualität des Insektenproteins über den Einsatzerfolg entscheidend – und die Qualität wiederum geht auf eine verlustfreie Gewinnung, eine schonende Verarbeitung und auf eine gute Verdaulichkeit zurück.

Im Sinne der Nachhaltigkeit wäre eine Insektenproduktion auf Substraten aus Reststoffen, zum Beispiel aus der Lebensmittelherstellung, sehr sinnvoll. Genau das geht aber nicht ohne Weiteres, denn Insekten, die als Futtermittel verwendet werden sollen, dürfen selbst nur mit zugelassenen Futtermitteln gefüttert werden. Damit ist das Insektenprotein im Vergleich zu Soja in der Geflügel- und Schweinefütterung derzeit kaum konkurrenzfähig. Und so gibt es noch viele Fragen, die sich vor allem an die Wissenschaft richten: Welches Potenzial steckt wirklich in den Insekten? Wo ist der Einsatz von Insektenprotein sinnvoll? Welche symbiotischen Beziehungen lassen sich nutzen? Und nicht zuletzt: Was muss getan werden, damit im Sinne einer Kreislaufwirtschaft Reststoffe zur Insektenproduktion verwendet werden dürfen?

Darüber sprechen Susanne Gäckler von der DLG (Deutsche Landwirtschafts-Gesellschaft e.V.) und Dr. Christian Lambertz vom FiBL (Forschungsinstitut für biologischen Landbau Deutschland e.V.) im aktuellen Podcast vom Netzwerk Tierwohl mit Prof. Dr. Wilhelm Windisch von der TUM School of Life Sciences der Technischen Universität München und Heinrich Katz, Geschäftsführer der Hermetia Baruth GmbH und Vorstandsmitglied der Internationalen Plattform für die Nutzung von Insekten als Lebensmittel und Futter (IPIFF).

Lesestoff:

www.fokus-tierwohl.de

DLG / roRo

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