Insekten sterben doch

Landwirtschaft

Studie zu Insektensterben wurde validiert

Als Krefelder Insektenkundler im Sommer ihre Studie veröffentlichten, wurde „Insektensterben“ zum Sommerlochfüller. Wahlkampf und Untersuchungen an lediglich zwei Standorten zweifelten je mehr an der Validität der Studie, desto mehr die Landwirtschaft in  das Visier des Verursachers geriet.

Jetzt muss das „Insektensterben“ differenziert werden. Zum einen gibt es das dramatischerweise doch, zum anderen ist der Ursachenkomplex ein Mosaik aus vielen Elementen.

Caspar Hallmann von der Radboud Universität in den Niederlanden hat Daten aus 27 Jahren Hobbyforschung dokumentiert und kommt zu dem Ergebnis: In Naturschutzgebieten hat die Zahl der Insekten in dieser Zeit um 75 Prozent abgenommen. Im Wissenschaftsmagazin Spektrum.de zeigen sich Umweltforscher äußerst besorgt, weil die Gegenvermutung zu den Krefeldern Forschern nicht mehr stimmt. Die fachlich saubere Arbeit von Hallmann „zeigt flächendeckend für eine große geografische Region Mitteleuropas einen massiven Biomasserückgang bei Insekten."

Schwierig allein bleibt die Ursachenforschung, da der Schwund ausgerechnet in Naturschutzgebieten aufgedeckt wurde. Das lässt keine Analogie für die offene Landschaft zu. Klimaeffekte werden nicht derzeit nicht in Betracht gezogen, allein Wirkstoffe wie Neonicotinoide könnten für das Aussterben verantwortlich sein. Aber auch die so genannte Lichtverschmutzung. Lichtquellen ziehen nachts große Massen an Insekten an, die verenden.

Mit einfachen Extensivierungen sind Insekten schnell wieder in die Landschaft zu bringen.

Lesestoff:

Casper Hallmann et al.: More than 75 percent decline over 27 years in total flying insect biomass in protected areas: PLOS One, 18.10.2017 https://doi.org/10.1371/journal.pone.0185809

roRo

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