Intelligente Bodenbearbeitung

Landwirtschaft

Unis werfen digitales Auge auf den Ackerboden

Regelmäßiges Pflügen kann dazu führen, dass er Boden eines Ackers abgetragen und vom Regen ausgewaschen wird. Um das zu verhindern, setzen immer mehr Landwirte auf die „Mulchsaat“. Dabei wird die Saat in die Pflanzenrest der letzten ernte, die Mulch, eingestreut. Die Mulch ist nur oberflächlich in den Boden eingearbeitet.

Sensoren messen Boden und Mulch
Ein Nachteil der Mulchsaat ist, dass die Pflanzenreste nicht optimal eingearbeitet sind und daher die Saat nicht so gleichmäßig aufgeht, wie bei der Normalsaat. Jetzt aber werden die Universitäten Kassel und Kiel, sowie die Fachhochschule Kiel zusammen mit der Firma Pflanzenstoppel nach Ernte - DBU„Bodenbearbeitungsgeräte Leipzig“ ein Gerät entwickeln, dass direkt auf dem Feld erkennt, wie gut die Reste eingearbeitet sind. Prof. Oliver Hensel von der Uni Kassel beschreibt die Arbeitsweise des Gerätes: „Über die Sensoren wird es einmal mit aktuellen Infos darüber versorgt, ob die Mulch gut verteilt ist. Außerdem hat es Daten, wie etwa die Bodenart oder die Wasserverfügbarkeit, gespeichert.“ Aus diesen Daten berechnet das Gerät, wie tief der Boden an den einzelnen stellen bearbeitet werden muss. Das schützt nicht nur die oberen Bodenschichten, sondern spare außerdem Treibstoff, da die Maschine wirkungsvoller arbeiten würde, heißt es. Das Sensorsystem ist an kein bestimmtes Bodenbearbeitungsgerät gebunden, sondern kann die Tiefenverstellung aller Fabrikate ansteuern. Das Projekt wird rund 850.000 Euro kosten, von denen die Deutsche Bundesstiftung Umwelt (DBU) eine halbe Million übernimmt.

DBU, roRo; Foto: DBU

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