Invasive Arten in Afrika

Landwirtschaft

Unkraut und Schaderreger verursachen hohe Kosten in Afrika

Invasive Pflanzen und Tiere kosten der afrikanischen Landwirtschaft rund 3,6 Billionen US-Dollar pro Jahr. Der Schaden resultiert aus Ernteverlusten, Defizite in der Tierhaltung und zusätzliche Arbeits- und Managementkosten. Die Daten für diese Studie wurden aus umfangreichen Literaturstudien und Online-Befragungen erhoben und sind im Fachjournal „CABI Agriculture and Bioscience“ veröffentlicht [1]. Bislang gibt es nur wenige Schätzungen, die zudem noch unvollständig die Kosten invasiver Arten behandeln.

Auswirkungen

Der Cassava Mehlkäfer (Phenacoccis manihoti Mat.Ferr) verursacht über ganz Afrika gesehen Ernteverluste von bis zu 80 Prozent. Invasive Unkräuter erhöhen die Arbeitskosten, verursachen Wasserverluste und können eine Bedrohung für die menschliche Gesundheit sein. Verunkrautung von Weideland reduziert den Tierbesatz, die Futtergrundlage und mindert dadurch die Einnahmen aus der Tierhaltung.

Der größte Kostenblock ist zusätzliche Hackarbeit von Arbeitern und steht noch vor den monetären Ertragsverlusten durch Unkraut und Schädlinge. Meist wird sie von Frauen und Kindern durchgeführt, die dann nicht zur Schule gehen können. Weitere Kosten fallen mit der Forschung über invasive Arten und deren Bekämpfung an.

Die Unterschiede zwischen den einzelnen Ländern sind groß. Die Autoren sehen Defizite in der Bezifferung der tatsächlichen Kosten. Daher werde das Thema unterschätzt. Eine der wichtigsten Forderungen sind phytosanitäre Maßnahmen beim Handel, wie sie beispielsweise in Europa vorhanden sind.

Lesestoff:

[1] Eschen, R., Beale, T., Bonnin, J.M. et al. Towards estimating the economic cost of invasive alien species to African crop and livestock production. CABI Agric Biosci 2, 18 (2021). https://doi.org/10.1186/s43170-021-00038-7

roRo

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