Ist Getreide das neue Gold?

Landwirtschaft

Hohe Getreidepreise – sind vergänglich

Agrarpreise schwanken. Mitunter heftig. Aber ob Getreide das neue Gold ist, wie die Süddeutsche Zeitung diese Woche behauptet, ist fraglich. Vor 20 Jahren galten Landwirte als neue Scheichs, die mit Biomasse die Bedürfnisse der Bioökonomie und erneuerbaren Energien decken könnten.

Richtig aber ist: Die Getreidepreise befinden sich mit einem Kassapreis von 240 und Mais mit 230 Euro je Tonne neue Mehrjahreshochs. Gründe sind die arktische Kälte in den USA, bei der etlichen Regionen der Schnee als Schutz für die neuen Winterkulturen fehle und die Transportlogistik in die Überseehäfen gestört ist. Hinzu kommt, dass die EU-Kommission ein Minus beim europäischen Weizenexport verzeichnet und China nahezu alles aufkauft, das seine Nutztiere füttert. Im Land der Mitte wird sogar Reis gebrochen und als Futtergetreide eingesetzt, um den Bedarf zu decken. Mit den zerbrochenen Körnern verhindert Peking, dass der Futterreis in die Nahrungskette verschwindet.

Auf dieser Analyse gehen die Börsianer derzeit von anhaltenden Bedingungen aus, für die es keinen Ersatz gibt. Das ist der Grund für die hohen Preise. Wie lange der Boom anhält ist offen. Aber er wird kürzer als der Goldpreis währen.

Roland Krieg

© Herd-und-Hof.de Nutzungswünsche: https://herd-und-hof.de/impressum.html

Zurück