Italiens Landwirtschaft 4.0
Landwirtschaft
Smart Farming Italia wächst um 20 Prozent
Die Ackerfläche in Italien ist mit 2,7 Millionen Hektar ähnlich groß wie in Deutschland. Das Land ist einer der wichtigsten Agrarproduzenten Europas und liegt mit einem Produktionswert von rund 56 Milliarden Euro auf Platz 3 hinter Frankreich und Deutschland. Wein, Obst und Gemüse, aber auch Hartweizen, Ölfrüchte wie Oliven und Fleisch und Molkereiprodukte sind begehrt und spiegeln einen Hauch mediterraner Lebensweise wider. Im Gegensatz zu Deutschland mit 260.00 Landwirten sind in Italien aber noch 1,6 Millionen Agrarbetriebe aktiv. Die Durchschnittsfläche von 7,2 Hektar entspricht etwas mehr als einem Zehntel der von deutschen Betrieben.
Dennoch ist die Digitalisierung in Italien deutlich auf dem Vormarsch. German Trade & Invest (gtai) beruft sich auf Zahlen der Politechnischen Universität Mailand, die jetzt den aktuellen Smart Agrifood-Bericht veröffentlicht hat. Im vergangenen Jahr wurden im ersten Halbjahr lediglich drei bis vier Prozent der Fläche digital bewirtschaftet und die Pandemie hat viele Projekte gestoppt. Im zweiten Jahr hat sich der Trend erholt und die italienischen Landwirte gaben rund 540 Millionen Euro für Smart Farming aus. Italien vereint damit aktuell rund vier Prozent der globalen Ausgaben für digitale Lösungen in der Landwirtschaft.
Ein Drittel des Investments investieren die Agricoltori in Monitoring und Kontrollsysteme für landwirtschaftliche Maschinen. Für die Vernetzung und Fernkontrolle werden 30 Prozent der Mittel ausgegeben. Farmmanagementsysteme nehmen mit 16 Prozent nur einen geringen Teil ein.
Wie in Deutschland sehen die Bauern die Zukunft der Landwirtschaft 4.0 in offenen Plattformen für öffentliche und private Daten. Betriebsindividuelle Lösungen werden hingegen als größtes Risiko bezeichnet. Allerdings lassen die kleinen Betriebe auch eher horizontale und offene Lösungen zu.
roRo
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