Jagdstrecke Mecklenburg-Vorpommern
Landwirtschaft
Druck auf Schwarzwild erhöhen
Im Rahmen des 12. Holzfestes in Friedrichsmoor in der Lewitz im Landkreis Ludwigslust stellte Landwirtschaftsminister Till Backhaus die Strecke für das Jagdjahr 2021/2022 vor. Die hohen Stückzahlen bei Schwarzwild aus den beiden vorherigen Jahren mit 96.559 und 106.803 wurden nicht erreicht. Dieses Jahr waren es 77.212 Wildschweine. Das Ergebnis liegt aber über dem Ergebnis von 53.582 aus dem Jahr 2017/2018 vor Einführung der Pürzelprämie. Backhaus ist dennoch mit dem Ergebnis zufrieden, zeige es doch, die Anstrengungen der Jägerschaft im Rahmen der Prävention gegen die Afrikanische Schweinepest den Schwarzwildbestand zu bejagen. Backhaus fordert die Jäger auf, nicht nachzulassen, weil wegen der hohen Generationenfolge und den verbesserten Klima- und Nahrungsbedingungen der Bestand an Wildschweinen unverändert hoch ist.
Die Rehwildstrecke mit 58.822 Stück weist einen Rückgang von rund 1.000 Stück im Vergleich zum Jagdjahr 2020/2021 auf und liegt dennoch über dem Durchschnitt der letzten zehn Jahre.
Beim Damwild wurde ein Streckenergebnis von 12.972 Stück erzielt. Das sind rund 600 Stücken mehr als im Jagdjahr 2020/2021, aber im Vergleich zu den beiden davorliegen Jagdjahren rund 1.000 Stücken weniger und damit etwa auf dem Niveau des Jagdjahres 2017/2018.
Beim Rotwild wurden im vergangenen Jagdjahr 8.251 Stück erlegt und damit 260 Stücke mehr als im Jagdjahr 2020/2021. Der Wert liegt erneut über dem Durchschnitt der vergangenen zehn Jahre (7.875 Stück). Es zeigt sich in den vergangenen Jahren eine deutliche Streckenzunahme.
Muffelwild spielt in Mecklenburg-Vorpommern nach wie vor eine nur untergeordnete Rolle. Es wurden 282 Stück erlegt. Damit ist die Strecke in den vergangenen vier Jagdjahren etwa gleich hoch
Beim Raubwild sind die Streckenergebnisse im Vergleich zum Vorjahr rückläufig. Im Jagdjahr 2020/2021 wurden 21.981 Füchse erlegt, im Jagdjahr 2021/2022 16.779. Damit liegt das Ergebnis unter dem Durchschnitt der vergangenen zehn Jahre. Bei den Wildarten Waschbär und Marderhund zeigt sich ein ähnliches Ergebnis. Im Jagdjahr 2021/2022 wurden mit 18.709 Waschbären rund 2.000 weniger erlegt, als im Vorjahr. Beim Marderhund waren es mit 5.547 Stück rund 1.500 weniger, als im Vorjahreszeitraum.
Die Strecke beim Feldhasen (940 Stück) ist im Vergleich zu den Vorjahren gesunken und liegt unter dem Durchschnitt der letzten zehn Jahre. Beim Wildkaninchen ist die Stecke auf 27 Stück gesunken. Die Bestände bewegen sich insgesamt auf sehr niedrigem Niveau.
Die Zahl der erlegten Wildgänse liegt mit 2.294 Stück leicht über der Vorjahresstrecke, aber noch unter dem Durchschnitt der letzten zehn Jahre. Die Zahl der gestreckten Wildenten (5.021 Stück) sinkt, wie bereits in den vergangenen drei Jahren und liegt damit ebenfalls unter dem Durchschnitt der letzten zehn Jahre.
Seit dem 01. September 2017 wurden zum Schutz der Biodiversität Nebelkrähen, Rabenkrähen, Elster, Nilgans und Nutria neu in das Jagdgesetz aufgenommen. Bei den Krähen und der Elster habe sich das Verfahren gegenüber einer jeweiligen Einzelgenehmigung zum Schutz vor Wildschäden bewährt. Es gilt eine begrenzte Jagdzeit vom 01. August bis zum 15. Januar. Bei den Nutrias dürfen die Elterntiere bei der Aufzucht ihrer Jungen in der Zweit zwischen dem 01. März und dem 31. August nicht bejagt werden. Die entsprechenden Jagdstrecken sind seit Jahren konstant.
Im Jagdjahr 2020/2021 wurden Nandus, bedingt durch das räumlich begrenzte Vorkommen, nur im Landkreis Nordwestmecklenburg erlegt. Für das Jagdjahr 2021/2022 hat auch der Landkreis Ludwigslust-Parchim erlegte Nandus gemeldet. Dies zeigt, dass sich die Laufvögel größere Areale erschließen und sich weiterverbreiten. Allerdings bleiben die Streckenergebnisse mit 79 Nandus im vergangenen Jagdjahr weit hinter denen vom Vorjahr (181 Stück) zurück.
roRo, VLE