Jahresbericht „Niedersächsische Weg“

Landwirtschaft

Jahresberichte sollen den Fortgang dokumentieren

Gewässerrandstreifen, Wiesenvogelschutz, Insektenvielfalt, aber auch Ernährungssicherung sind Themen, die Niedersachsen in seinem „Niedersächsischen Weg“ vereint hat. Alle Beteiligte hatten im Mai 2020 den Vetragfür das Konzept unterschrieben und in zahlreichen Sitzungen festgelegt. Zum Januar 2020 wurden als ein Ergebnis das Niedersächsische Ausführungsgesetz zum Bundesnaturschutzgesetz, das Niedersächsische Wassergesetz und das Niedersächsische Waldgesetz geändert. Jetzt wurde der erste Jahresbericht veröffentlicht, denn mit insgesamt 14 Eckpunkten ist der Weg noch nicht zu Ende.

Umweltminister Olaf Lies: „Der Jahresbericht zeigt in aller Kürze, wieviel Arbeit in diesem Prozess steckt: Der Dialog zwischen den Beteiligten ist nie abgerissen und alle Ergebnisse wurden in breitem Einvernehmen getroffen. Das Landesparlament hat die entsprechenden Gesetzesnovellen beschlossen und dem Naturschutz zum ersten Mal so viel Geld zur Verfügung stellt. So haben wir dem Naturschutz in Niedersachsen eine neue Richtung und eine breite Basis gegeben. Dies ist ein gemeinsamer Erfolg, auf dem wir uns jetzt aber nicht ausruhen wollen: Wir arbeiten weiter daran, die beschlossenen Maßnahmen konsequent in die Praxis zu bringen.“

Landwirtschaftsministerin Barbara Otte-Kinast: „Um es bildlich auszudrücken: In den vergangenen Monaten mussten viele große Brocken aus dem Weg geräumt werden. Das ist uns mit vereinten Kräften gelungen. Dafür danke ich allen Beteiligten. Schritt für Schritt werden dadurch die Leistungen sichtbar, die Politik, Landwirtschaft und Umweltverbände gemeinsam erbringen.“

Dr. Holger Hennies, Präsident des Landvolks: „Für uns ist wichtig, wie der Niedersächsische Weg nun weiter im Detail ausgestaltet wird. Das Aktionsprogramm Insektenschutz bringt uns leider eine Finanzierungslücke für 8000 ha Fläche, die in Naturschutzgebieten liegen. Hier erhoffen wir uns nicht nur die vom Bund angekündigten Ausgleichszahlungen, sondern einen Schulterschluss des Landes Niedersachsen. Wenn die fehlenden Mittel zur Finanzierung als Gemeinschaftsaufgabe anerkannt würden, könnte hier schnell Abhilfe geschaffen werden im Sinne der engagierten Landwirte und für den Arten- und Naturschutz. Auch die Vereinbarkeit der GAP mit dem Niedersächsischen Weg sowie die Umsetzung der Naturschutzberatung und -betreuung gehören zu den Herausforderungen für das nächste Jahr.“

Axel Ebeler, stellv. Vorsitzender des BUND: „Der BUND hat sich für den Niedersächsischen Weg entschieden, um eine breite gesellschaftliche Allianz zur Rettung der biologischen Vielfalt zu unterstützen. Nach einem Jahr Niedersächsischer Weg ist ein erster wichtiger Meilenstein erreicht: Wir Partner aus Naturschutz, Landwirtschaft und Politik sind uns einig, dass wir viel mehr als bislang tun müssen, um unsere Lebensräume und Arten langfristig zu erhalten. Den Vereinbarungen müssen nun Taten folgen. Ein wirklicher Erfolg ist der Niedersächsische Weg erst dann, wenn die dringend notwendige Trendwende in Natur und Landschaft gelungen ist: das Artensterben zu stoppen.“

Dr. Holger Buschmann, Vorsitzender des NABU: „Es ist teilweise ein mühseliger Prozess, die weitere Umsetzung des Niedersächsischen Weges zu begleiten, aber einer, der sich lohnen dürfte. Stück für Stück und Zug um Zug werden nun die Vereinbarungen, die Verordnungen und Erlasse umgesetzt. Spannend wird es sein, die Effekte in der Fläche zu beobachten. Denn auf die Wirkungen der Gesetze und Maßnahmen wird es letztendlich ankommen.“

Lesestoff:

Den Jahresbericht finden Sie unter https://www.lwk-niedersachsen.de/download.cfm/file/36189.html

roRo

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