Jede Blüte zählt
Landwirtschaft
Vielfältige Blütenpflanzen im Garten

Ein insektenfreundliches Beet muss nicht unbedingt wild aussehen. Eine hochwertige Pflanzung kann ebenso wertvoll für die Umwelt sein, wie eine Wildblumenwiese. Denn Gärtnerprodukte kommen nicht aus der Fabrik, sondern sind vielmehr selektierte und sorgfältig bearbeitete Naturprodukte. Pflanzen aus dem Fachhandel sehen also nicht nur gut aus, sie überzeugen auch mit inneren Werten. So lässt sich durch die sorgfältige Auswahl an insektenfreundlichen Gewächsen die Schönheit von Blüten mit dem Nutzen für die Artenvielfalt verbinden. Dank mehrjähriger Stauden und Gehölzen ist dies zudem auch nachhaltig. Einmal richtig angepflanzt, werden winterharte Stauden und Gehölze bei guter Pflege immer schöner, üppiger und wertvoller.
Vielfältiges Nahrungsangebot hilft
Insbesondere Hummeln, Schmetterlinge und Co. haben als wertvolle Blütenbestäuber unsere Unterstützung nötig. Das Nahrungsangebot für die Nektar- und Pollensammler ist in den vergangenen Jahrzehnten immer kleiner und einseitiger geworden – unter anderem durch großflächige Acker-Monokulturen, intensiv gedüngte Wiesen und Weiden sowie den Einsatz von Pflanzenschutzmitteln. Als Folge stehen mittlerweile viele Blüten bestäubende Insekten auf der roten Liste der bedrohten Arten. Es ist also wichtiger denn je, in unseren Gärten Nahrung und Lebensraum anzubieten. Hier kann jeder einzelne einen Beitrag leisten. Mit Nisthilfen und Insektenhotels ist es jedoch nicht getan. Viel wichtiger ist ein vielfältiges Nahrungsangebot über die gesamte Saison hinweg.
Auch für Balkon und Terrasse
Mit einer Kombination aus insektenfreundlichen Zwiebelpflanzen, Stauden, Sommerblumen und Gehölzen lassen sich selbst auf kleinstem Raum attraktive Pflanzungen schaffen. Sie sollten unterschiedliche Blütezeiten haben. Das gilt nicht nur für heimische Wildarten, auch gebietsfremde Blühpflanzen und gezüchtete Sorten bieten wertvolles Futter. Dafür braucht es nicht viel Platz. Pflanzkübel, Töpfe oder Blumenkästen auf der Terrasse und dem Balkon sind bereits ein wertvoller Beitrag. Auch Gräber lassen sich naturnah und gleichzeitig ansprechend bepflanzen.
Große Fülle an Pflanzen vom Gärtner
Wegen der großen Fülle an Pflanzen hilft es, bei der Auswahl auf Gärtnerwissen zu setzen. Denn je besser die Pflanzen zum Standort passen, desto geringer ist der Pflege- und Bewässerungsaufwand und desto höher ist die Lebenserwartung. So gibt es echte Überlebenskünstler, die nicht nur toll aussehen, sondern auch lange Trockenheitsphasen und hohe Temperaturen im Sommer vertragen und zudem der Insektenwelt wertvolle Nahrung liefern. Eine weitere positive Folge: auch kleine Säugetiere, Vögel, Reptilien und Amphibien fühlen sich in einer lebendigen Umgebung wohl. Es spricht also viel dafür, etwas für den Rückgang der Artenvielfalt zu tun und jetzt Stauden und Gehölze für mehr Biodiversität zu pflanzen.
Pflanzen, die Tieren gefallen
Ungefüllte Blüten sind besonders wertvoll für die Tierwelt. Wer die Biodiversität fördern will, sollte zudem Pflanzen mit viel Nektar und Pollen wählen. Sorten, die früher oder später als die meisten anderen Pflanzen blühen, können das Überleben sichern. So sind Krokusse (Crocus) und Blausternchen (Scilla) wertvolle erste Futterpflanzen im Frühjahr für Hummeln. Die Zwiebeln werden ab September in die Erde gesteckt. Jetzt ist auch Pflanzzeit für Staudenpflanzungen. Zu den Nährpflanzen für Bienen zählen Sonnenbraut (Helenium), Duftnessel (Agastache) und Katzenminze (Nepeta). Tagfalter stehen unter anderem auf die Blüten von Fetthenne (Sedum) und Sommerflieder (Buddleja). Insbesondere wenn die Blüten lila sind, ziehen die Blütenrispen Kleinen Fuchs, Schwalbenschwanz und Tagpfauenauge magisch an. Ein Leckerbissen für Singvögel sind neben den Samen der Sonnenblume (Helianthus) auch die der Kugeldistel (Echinops). Als vogelfreundliche Sträucher bieten sich unter anderem Weißdorn (Crataegus) und Pfaffenhütchen (Euonymus) an. Weitere wertvolle Zwiebelpflanzen, Stauden und Gehölze sowie fachkundige Beratung gibt es jetzt im Gartenfachhandel.
GMH (Text und Foto)