Jetzt kommt der Frühling

Landwirtschaft

Bauern beginnen mit der Aussaat

Die ersten Sonnentage zum Osterfest haben den Beweis erbracht: Es wird langsam wärmer. Auch wenn das immer so ist, zieht bei den Menschen immer wieder neu ein freundliches Gemüt in die Seele. Die Natur macht es vor. Haben die Belgier längst die ersten Spargelstangen aus dem Gewächshaus bereits auf den Markt gebracht, drängt es die heimische Ware auch bald aus dem Boden.

Spargel liebt blauen Himmel, Sonnenschein und Temperaturen um die 12 Grad Celsius. Spargelbauer nutzen Folie um das Wachstum zu stimulieren, manche beheizen gar den Boden. Die am meisten verwendete Folie ist schwarz-weiß. Je nach Wetter wird die helle oder dunkle Seite aufgedeckt. Liegt die schwarze Seite oben, werden die Sonnenstrahlen besser absorbiert und erwärmen die Erdwälle. Mit der weißen Seite werden die Sonnenstrahlen reflektiert. Damit bremsen die Bauern bei heißem Wetter das Spargelwachstum. In Bayern wird am 31. März die neue „Fränkische Spargelkönigin“ gewählt.

Die Winterkulturen wurden bereits im Herbst ausgesät. Die Wachstumsbedingungen waren bestens, versichert der Bayerische Bauernverband (BBV). Milde Herbstwitterung, mäßiger Frost im Winter und dazu genügend Niederschläge im Januar und Februar. „Winterkulturen wie Weizen und Raps stehen zum großen Teil gut da, die Wurzeln sind gut entwickelt, teilweise sind die Kulturen leicht überwachsen“. Führt Getreidereferent Anton Huber im BBV aus. Durch die lange Vegetationsperiode haben die Winterkulturen einen höheren Ertrag und überstehen durch ihre gute Entwicklung im Herbst die Frühjahrstrockenheit.

Jetzt sind die Sommerkulturen dran. Aktuell drillen die Bauern die Zuckerrübensaat. „Es kommt auf jeden tag an“, erklärt Johann Graf, BBV-Zuckerrübenreferent. „Je früher die Rübenpillen (Samen) im Boden sind, desto besser können die Pflanzen die gesamte Vegetationsperiode nutzen.“ Doch schaue die Bauern immer wieder auf die Wettervorhersage. Frost vertragen die Keimlinge nämlich nicht. Wer nicht mit Rüben beschäftigt ist, denkt vielleicht an seinen Mais. Auch Mais darf nicht zu früh ausgesät werden. Vor der Aussaat kalken die Bauern den Boden. Der Nährstoff ist gut für die Bodenstruktur und baut einer Versauerung vor. Mindestens 180 Tage lang sollen die Rüben wachsen. Dann macht zur Erntezeit Zucker einen Anteil von 18 Prozent am Gesamtgewicht aus. Das ergibt rund 13 Tonnen Zucker je Hektar

Noch zwei Wochen Zeit haben die Kartoffelbauern. Die legen das Pflanzgut erst in zwei Wochen in den Boden. Die Saatkartoffeln sind zwischen drei und fünf Zentimeter groß und werden bei Bodentemperaturen um die acht Grad gesetzt. Danach werden die Kartoffeldämme angehäuft. Das schützt die Knollen nicht nur vor Frost, sondern auch vor Lichteinstrahlung und der Bildung grüner Stellen.

roRo; VLE; Foto: BBV

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