Jiffy-Pflanzen für den Forst

Landwirtschaft

Forstpflanzen im Torftopf pflanzen

In den vergangenen Jahren hat sich die Pflanzzeit für Forstpflanzen verkürzt. Verantwortlich dafür ist die schneller eintretende Trockenheit im Frühjahr. Zwar ist nicht eindeutig feststellbar, ob es sich dabei um eine dauerhafte Änderung des Klimas handelt oder ob der Trend sich wieder umkehrt. Bekannt ist aber dem Landvolk-Pressedienst zufolge eine Technik, die den Förstern eine Entzerrung der Pflanzzeit erlaubt: so genannte Jiffy-Pflanzen.

Es handelt sich dabei um Pflanzen, deren Saatgut von der Baumschule in Torfscheiben eingebracht wurde. In diesen Torfscheiben, die auch als Pellets bezeichnet werden, wachsen die Pflanzen heran und werden schließlich mit dem Topf gepflanzt. Der zum Einsatz kommende Weißtorf liefert dabei wertvolle Nährstoffe. Außerdem ist der Transport von Pflanzen in Torfscheiben in der Baumschule ohne Schwierigkeit möglich. So können Baumschulen im Januar das Saatgut einbringen und die Pflanzen ab Juli auf größeren Trägern aus dem Gewächshaus ins Freie stellen, wo sie weitere Nährstoffe und speziellen Dünger zur Knospenbildung erhalten. „Das Gewächshaus wird so frei für die nächste Charge“, erklärt Harald Priebe, der in seiner Baumschule in Visselhövede seit rund vier Jahren Jiffy-Pflanzen anbietet. Gegenüber den „wurzelnackten“ Pflanzen bieten Jiffys den Vorteil, dass sie im August, wenn die Pflanzsaison beginnt, auch längere Transportzeiten gut vertragen können – Pflanzen, bei denen das Wurzelwerk freiliegt, überstehen selten mehr als zwei Transsportstunden.

Das Besondere am Jiffy-Konzept ist laut Priebe der Torftopf. Denn dieser schützt die Wurzeln nicht nur vor schnellem Austrocknen, sondern verringert auch den Pflanzschock. Wurzelnackte Pflanzen werden direkt in die mit einem Spaten vorbereiten Pflanzspalte gesetzt und kommen so direkt in Kontakt mit den neuen Bodenbedingungen. Jiffy-Pflanzen dagegen werden mit einem speziellen Rohr mit dem Torftopf gepflanzt, was den Wurzeln eine behutsamere Anpassung an den neuen Boden erlaubt. Darüber hinaus verringert der Topf Wurzeldeformationen, die bei der Pflanzung mit dem Spaten auftreten können. Das wiederum bedeutet: Die Pflanzen sind standfester und man kann mit einem besseren Anwuchs rechnen – Nachpflanzungen sollen selten erforderlich sein.

Ob sich Jiffy-Pflanzen in größerem Stil durchsetzen werden, ist derzeit noch nicht abzuschätzen. Priebe vermutet aber, dass sie vermehrt dann zum Einsatz kommen könnten, wenn auf leichten Böden gepflanzt werden soll, da hier die Vorteile am meisten ins Gewicht fallen. Bei guten, feuchten Böden sei der Pflanzschock auch für wurzelnackte Pflanzen nicht allzu groß.

LPD

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