Julia Klöckner zum Landeswahlkampf
Landwirtschaft
Peter Bleser neuer Staatssekretär
Die Parlamentarische Staatssekretärin
Julia Klöckner verlässt Berlin. Sie will im Landeswahlkampf in Rheinland-Pfalz
gegen Ministerpräsident Kurt Beck antreten. Ilse Aigner wird Peter Bleser als
Nachfolger vorschlagen, der seit 2005 die Arbeitsgruppe der CDU/CSU –
Bundestagsfraktion für Landwirtschaft, Ernährung und Verbraucherschutz leitet.
Im Bundestag vertritt er den Wahlkreis Mosel/Rhein-Hunsrück in Rheinland-Pfalz.
Welche Stimmen und Stimmungen
nimmt Peter Bleser mit in das Bundeslandwirtschaftsministerium? Eine Auswahl
aus Artikeln auf Herd-und-Hof.de:
Milchpolitik (Berliner
Milchforum im März 2010):
Peter Bleser plädiert für das
Beibehalten des Säulenmodells, wenn auch der Haushaltsrahmen deutlich kleiner
wird. Das Agrarbudget werde von heute 62 auf künftig 31 Prozent im EU-Etat
sinken. Geprägt werde die Diskussion durch eine Verteilungsdebatte und Bleser
warnte die Bundesländer, nicht bereits Gelder zu verplanen, bevor die Summen
fest stünden.
Die GEFA als CMA-Nachfolge
sei jetzt mit 3,2 Millionen Euro gut ausgestattet, um die Exportchancen zu
nutzen. Mit speziellen Programmen könnte Deutschland auch zusätzliche Mittel
von der EU abrufen. Bis zu 50 Prozent der Werbemaßnahmen könnten kofinanziert
werden.
Speziell den Milchmarkt sieht
Bleser auf richtigem Weg. Während Deutschland ein Plus von 3,4 Prozent
Marktanteil in der EU verzeichnet, haben die französischen Nachbarn 4,1 Prozent
verloren. Und das angesichts einer „miserablen Preissituation“, so Bleser.
Vorschläge der EU zur
GAP-Reform (November 2010)
Peter Bleser, Vorsitzender
der Arbeitsgruppe Landwirtschaft der CDU/CSU-Fraktion und stellvertretender
Vorsitzender der Fraktion, Johannes Singhammer, lehnten die Vorschläge erstmal
rundweg ab. Die Herausforderung Welternährung erfordere eine wettbewerbsfähige Landwirtschaft. Deutschland
habe mit dem entkoppelten Modell und der Bindung der Zahlung an
Umweltschutzmaßnahmen richtungsweisende Agrarpolitik gemacht, die sich in den
Brüsseler Vorschlägen nicht wiederfinden. Nach Bleser und Singhammer sei
Deutschland im Bereich der Agrarpolitik bereits dort angelangt, wo Ciolos erst
noch hin wolle.
Singhammer wolle vor allem
die Nettozahlerposition Deutschlands überwachen: „Bei allen Reformoptionen
werden wir auch im Auge behalten, wie sich die Rückflüsse der EU an unsere
Bauern insgesamt gestalten. Bei aller Solidarität kann es nicht sein, dass sich
die Nettozahlerposition Deutschlands noch weiter verschlechtere.“
Bis zur endgültigen
Festlegung der Reform ist noch Zeit und die Vorschläge sind ein erstes
konkretes Diskussionsmodell. Die CDU/CSU will die Zeit nutzen. Sie will den in
Deutschland eingeschlagenen Weg weiter aufrecht erhalten und das Gesamtbudget
sichern. Die Multifunktionale Landwirtschaft müsse über das Zwei-Säulen-Modell
finanziert werden, wobei Verschiebungen der Gelder zwischen den Säulen abzulehnen
sind. Zuletzt fordern Bleser und Singhammer ein Sicherheitsnetz für
krisenbedingte Marktstörungen.
Verbraucher-Portal „Wahrheit
und Klarheit“ (Oktober 2010)
Peter Bleser,
agrarpolitischer Sprecher der CDU/CSU-Bundestagsfraktion aber beschwichtigt,
dass es keinen „Internetpranger“ geben soll. Allerdings zeige die lange Liste
der Skandale, dass Appelle an die Lebensmittelindustrie nur wenig bewirken:
„Der Verkauf von solchen Produkten mag rechtlich korrekt sein, imagefördernd
sie sicherlich nicht.“ Daher sei es Zeit, auch öffentlich über die
Unzufriedenheit zu diskutieren. Das Forum solle nicht dazu verleiten, dass
Lebensmittel und Unternehmen in Verruf gebracht werden. Das Forum solle nur
„Wahrheit und Klarheit für den Kunden“ bringen.
Stopp der
Transparenzinitiative durch den EuGH (Oktober 2010)
Peter Bleser, Vorsitzender
der Arbeitsgruppe Ernährung, Landwirtschaft und Verbraucherschutz der
CDU/CSU-Fraktion wertet das Urteil als „Erfolg für die Bauern“. In der
Begründung des EuGH war der persönliche Datenschutz nicht ausreichend
berücksichtigt worden. Im Nachhinein bedauerte Bleser, dass Bundesländer und
Bund nicht bis zum Urteil des EuGH gewartet, sondern im Vorfeld die Daten
bereits ins Netz gestellt haben.
Zum Thema Dioxin im Januar
2011:
Agrarpolitischer Sprecher der
Fraktion, Peter Bleser: „Ich bin es leid, das einige schwarze Schafe in der
Futtermittelindustrie eine ganze Branche in Verruf bringen, die Gesundheit der
Bürger gefährden und landwirtschaftliche Betriebe in wirtschaftliche
Existenznöte bringen.“
Zulassung Gentechnik soll
national verantwortet werden (Juli 2010):
Hingegen befürwortet Peter
Bleser, agrarpolitischer Sprecher der CDU/CSU zwar die beschleunigte, aber
weiterhin wissenschaftlich begründete Zulassung, fürchtet aber durch die
Übertragung der Zulassung auf die Mitgliedsstaaten ein europäisches
Regelungschaos. „Wichtige wirtschaftliche Potenziale gingen verloren, während
weltweit die grüne Gentechnik „in erheblichem Umfange genutzt wird“.
Unverständlich sei, dass es neben wissenschaftlichen jetzt auch
sozioökonomische Ablehnungsgründe gibt, „die Verbraucher allerdings durch die
Ablehnung einer prozessorientierten Lebensmittelkennzeichnung über den
tatsächlichen Einsatz von GVO in Lebensmitteln im Unklaren lassen will.“
Zur Zulassung von Amflora
(März 2010):
Dem gegenüber begrüßt Peter
Bleser, agrarpolitischer Sprecher der CDU/CSU-Fraktion die Zulassung. Die Union
habe sich immer dafür ausgesprochen, „die Entscheidung für den Anbau von
gentechnisch veränderten Pflanzen ausschließlich auf der Basis
wissenschaftlicher Bewertungen durchzuführen.“ Es sei gut, so Bleser am
Dienstag, dass die Eigenschaften der Kartoffel nun in der in der
Papierherstellung und Klebstoffindustrie erfolgen könne. Gleichzeitig dürfen
die Reste der Stärkegewinnung auch als Futtermittel verwendet werden.
VLE; Foto: roRo