Kälte auf dem Bauernhof
Landwirtschaft
Bauern sehen strengen Frost mit Sorge
Zum Valentinstag sollen die Temperaturen erst wieder
den Gefrierpunkt erreichen. Wer an der Bushaltestelle steht tritt noch eine
Woche lang von einem Fuß auf den anderen, täglich berichten Radiostationen von
geplatzten Wasserleitungen. Am Montagabend stand der Autor sogar vor einer
eingefrorenen Tanksäule.
Auch die Bauern sehen die strengen Fröste mit Sorge,
denn die Energiekosten steigen, Wasserleitungen in den Ställen frieren ein und
Frostschäden an den Ackerkulturen sind noch nicht absehbar.
Frostschäden in Spanien und Italien
Nicht nur in Deutschland sinken die Temperaturen auf
Rekordniveau. Ganz Europa friert. In der spanischen Region Murcia haben die
Bauern in den letzten Tagen schwere Verluste bei Salat eingefahren. Die Köpfe
sind erfroren und die kommenden Tage lassen keine Erleichterung für die
restlichen Salatköpfe zu. Die Exportagentur von Murcia kann noch keine
Auswirkungen auf die Produktverfügbarkeit in den nächsten Wochen machen. Auch
die italienische Branche trifft es mit dem Frost erneut. Erst unterbrach eine
Woche lang ein Fernfahrerstreik den Frischehandel aus dem Süden, jetzt fürchten
nach einer warmen Periode auch die Erzeuger von Aprikosen und Kiwis schwere
Frostschäden.
Die deutschen Gemüsebauern hingegen haben keine
Frostschäden zu erwarten, teilt der Deutsche Bauernverband mit. Mit den
steigenden Heizkosten in den Gewächshäusern würden aber die Produktionskosten
überproportional ansteigen.
Keine Zugluft
Solange Kuh, Schaf und Ziege keiner Zugluft ausgesetzt
sind, fühlen sie sich bei den strengen Temperaturen auch wohl. Minusgrade
können die einst in der Steppe beheimateten Tiere besser aushalten als heiße
Sommer. Für die Schweine und das Geflügel drehen die Bauern die Heizung an.
Allerdings sind derzeit keine Viehtransporte mehr
unterwegs. Die Kälte erschwert den Transport zum Schlachten oder auf andere
Betriebe. Das könnte nach Einschätzung des Bauernverbandes zu höheren Preisen führen.
Die Winterfrüchte auf den Feldern haben eine starke
Regenerationskraft im Frühjahr. Für eine Aussage über Auswinterungsschäden ist
es noch zu früh, teilte der Bauernverband mit.
roRo