Kalkung rettet den Wald

Landwirtschaft

Zu viel Stickstoff und Schwefel in niedersächsischen Wäldern

Der am Freitag vorgelegte Waldzustandsbericht Niedersachsen weist zu hohe Nährstoffeinträge aus. Zusätzlich setzen Frostschäden, Trockenheit und Insekten den Bäumen zu. 1,16 Millionen Hektar Staats-, Privat- und Kommunalwald wurden erneut untersucht. Dabei haben die Wissenschaftler von der Nordwestdeutschen Forstlichen Versuchsanstalt (NW-FVA) in Göttingen in einem besonderen Umweltmonitoring festgestellt, dass jährlich 27 Kilogramm Stickstoff pro Hektar auf die Bäume einwirkt und von den Kronen aus der Atmosphäre gefiltert wird. „Das ist mehr, als die Bäume verbrauchen können“, sagte Forstminister Christian Meyer. Außerdem reichern sich die Schwefeleinträge im Boden an und führen zu einem sauren Milieu: „Waldbesitzer tun deshalb sicher auch künftig gut daran, mit einer an den Standort angepassten Waldkalkung die Säuren zu kompensieren.“

Der Solling ist ein Mittelgebirge des Weserberglandes in Südniedersachsen mit Ausläufern nach NRW und Hessen. Die Stickstoffeinträge in kg/ha sind für die Zeit zwischen 1971 und 2012 aufgelistet. Sie zeigt zwar den Rückgang der Einträge, aber auch noch, dass sie zu hoch sind. Grafik: ML

Zu viel Ammoniak

Auf EU-Ebene regelt die Richtlinie NEC (National Emission Ceilings) nationale Emissionshöchstmengen und die Senkung von Luftschadstoffen. Demnach wurde für Deutschland die Emissionshöchstmenge von 550 Kilotonnen Ammoniak (NH3) pro Jahr festgelegt. Während 2010 diese Grenze mit 552 Kilotonnen Ammoniak knapp überschritten wurde, kam es 2011 laut Umweltbundesamt zu einem Anstieg auf 564 Kilotonnen Ammoniak. Fast 94 Prozent der NH3-Emissionen stammen aus der Landwirtschaft, Niedersachsen hat mit beinahe einem Viertel den größten Anteil an der nationalen Emissionsmenge. Meyer will das Problem mit strengeren Auflagen für die Tierhaltung in den Griff bekommen.

Lesestoff:

Der Waldzustandsbericht 2013 steht unter www.ml.niedersachsen.de zur Verfügung.

Bericht über den Start der Waldbodenkalkung im Harz

roRo; Grafik: ML

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