Kampf gegen den Preiskampf

Bayerns Bio-Bauern

Die BioFach ist quasi „zu Hause“ angekommen. Die Weltleitmesse der Ökobranche wird nicht nur durch den Messestandort Nürnberg geprägt. Bio-Bauern kommen auch aus Bayern. Deren Zahl liegt aktuell bei 7.350 und ist zuletzt noch einmal um zehn Prozent angewachsen. Im Freistaat werden 228.000 Hektar Land ökologisch bewirtschaftet und gilt als „Bio-Spitzenreiter“. Mehr als ein Drittel der deutschen Biobetriebe wirtschaftet unter weiß-blauer Flagge, die Hälfte der Biomilch kommt aus Bayern.

Das ist nach Einschätzung des Bayerischen Bauernverbandes (BBV) alles andere als selbstverständlich, denn in den beiden letzten Jahren kam das Wachstum ins Stocken. Zu den geringeren Umstellungsraten gesellten sich auch wieder Rückumsteller. Die Situation ist nach Markus Peters vom BBV paradox. Obwohl Angebot und Nachfrage kontinuierlich steigen, ist die Situation für die bayerischen Bauern herausfordernd. Sie wirtschaften eher in kleinen Strukturen. „Spätestens seit auch Supermärkte und Discounter eine große Auswahl an vergleichsweise günstigen Bio-Produkten anbieten, ist der Preiskampf auch im Bio-Bereich angekommen.“ Dabei wollen Verbraucher mit Bioware vor allem regionale Betriebe unterstützen. „Doch dieses oft in Bio-Produkte gesetzte Vertrauen wird oft nicht eingelöst, denn viele günstige Produkte in den Supermarktregalen kommen aus dem Ausland. Sie erfüllen zwar meist gewisse Mindeststandards, haben wegen mangelnder Nachhaltigkeit in der Landwirtschaft vor Ort oder hohem Energieverbrauch beim Transport mit dem eigentlichen Gedanken des ökologischen Landbaus oft nicht mehr viel gemein“, beklagt sich Peters.

Bayern hat deshalb ein neues Bio-Siegel entwickelt, das seit Dezember 2015 auf den ersten Produkten wirbt. Das bayerische Bio-Siegel soll die Nachfrage gezielt auf regionales Bio lenken und steht für „Transparenz und Verlässlichkeit“, so Peters. Der BBV hat an dem Konzept mitgearbeitet.

Roland Krieg; Foto: roRo

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