Kartoffelernte 2021 und Ausblick auf das Kartoffeljahr 2022
Landwirtschaft
Die Kartoffel 22 muss sich preislich anstrengen
Der Erntebericht der Nothwest European Potato Growers (NEPG) weist lediglich für Frankreich eine schnelle und komplikationslose Ernte aus. In Belgien, Deutschland und den Niederlanden hat sich der feuchteste Sommer seit zehn Jahren durch langsamen Erntefortschritt bemerkbar gemacht. Ende Oktober hatten die Landwirte lediglich 60 bis 70 Prozent der Felder gerodet. Obwohl der Speisekartoffelertrag mit 22 Millionen Tonnen bei einem Hektarertrag von 45,6 Tonnen durchaus zufriedenstellend war, haben Qualitätsverluste durch Wasserschäden, Hohlherzigkeit, Verzweigungen und Wachstumsdeformationen den Nettoertrag deutlich gemindert.
Die Vermarktung ist schwerer als in den vergangenen Jahren. Der freie Markt leidet unter der mangelnden Abgabebereitschaft der Lagerhalter und die Verarbeitungsindustrie hat Probleme ihre Lager aufzustocken. Die Industrie leidet wie die Landwirte unter steigenden Betriebsmittelkosten, wie Energie, Arbeit und Verpackungsmaterial. Exporte hängen von der Wiederherstellung der internationalen Lieferketten ab. Alles in allem ist der Markt für die bestehende Nachfrage gedeckt und die Landwirte erzielen auf dem Kassamarkt Erlöse in Höhe der Terminkontrakte.
Die steigenden Kosten erschweren die Prognose für das Kartoffeljahr 2022. Kalidünger sind im Preis um 50 Prozent, Stickstoffdünger zwischen 200 und 300 Prozent angestiegen. Die hohen Preise für Weizen und Raps erschweren die Anbauentscheidung für die Kartoffel. Erst eine um drei bis vier Euro je 100 Kilogramm Terminnotierung für die Ernte 2022/23 macht den Anbau im nächsten Frühjahr interessant.
roRo
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