Kartoffeln litten 2018 unter Dauerstress

Landwirtschaft

Hitze 2018 wirkt im Kartoffellager nach

Die etterextreme aus dem letzten Jahr sind heute noch im Kartoffellager abzulesen. Ab 25 Grad Celsius reagieren Kartoffeln mit Stress, bei höheren Temperaturen stellen sie ihr Wachstum auf dem Feld ein.

Die Temperaturen im letzten Jahr haben den Knollen erheblich zugesetzt, wie die „Bio Kartoffel Erzeuger“ noch heute feststellen. An rund 55 Tagen lagen die Temperaturen über 27 Grad Celsius und an 30 Tagen sogar über 30 Grad Celsius. Für die Kartoffeln bedeutete das Dauerstress. Landwirte konnten mit Beregnung zwar Abkühlung verschaffen, doch der Zelldruck in den Knollen war durch die hohen Temperaturen bereits geringer. Die Knollen fühlen sich weicher als sonst an.

Das ist ein natürlicher Prozess der Alterung, der jedoch erst im Lager einsetzt. Dann verliert die Kartoffel durch die Kühlung oder Lüftung an Wasser. In modernen und sachgerecht geführten Lägern verläuft dieser Pozess sehr langsam.

Im letzten Jahr setzte er aber schon auf den Feldern ein. Am Geschmack und an den Inhaltsstoffen ändert der Prozess aber nichts. Die Bio-Karoffeln in den Lägern sind weitgehend stabil, wie Monika Tietke von den Bio Kartoffeln Erzeugern berichtet. „Zusammen gebrochene oder verdorbene Partien konnten wir glücklicherweise nicht verzeichnen.“ Für die Verbraucher zahlt sich der Wasserverlust aus. Die Ware wird nach Gewicht bezahlt und pro Kilo Kartoffel erhalten die Verbracuher jetzt mehr Nährstoffe, schmunzelt Tietke.

Dennoch: Die Lage ist ernst, denn häufgigere Wetterextreme werden zu einer geringeren Knollenfestigkeit führen. Über die weichere Kartoffel können Konsumenten den Klimawandel direkt fühlen. Der Trockenstress hat bei vielen Kartoffeln zu Oberflächenschorf und kleinen dunklen Punkten geführt. Auch Silberschorf und Rhizoctonia treten häufiger auf. Das beeinträchtigt die Qualitäten nicht, muss aber den Kunden gegenüber kommuniziert werden.

roRo

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