Kastanienaktionstag
Landwirtschaft
Kastanienlaub gegen die Miniermotte sammeln
Die Kastanienminiermotte steht zwar längst nicht mehr in den Schlagzeilen, aber verschwunden ist sie aus den Bäumen nicht. Den Kastanien geht es in diesem Jahr alles andere als gut, meldet die Schutzgemeinschaft Deutscher Wald (SDW) und ruft zum Kastanienaktionstag am 08. November auf.
Ganze Straßenzüge mit den stolzen Bäumen sahen schon im
Juli wie vertrocknet aus. Die Blätter werden braun, kräuseln sich vom Rand her
und fallen dann ab. Gegen die Kastanienminiermotte gibt es keinen natürlichen
Feind und kein Gegenmittel. „Nur das vollständige Aufsammeln der Blätter, in
denen die Schädlinge überwintern, verschafft den Kastanien eine kleine
Verschnaufpause“, sagt SDW-Bundesgeschäftsführer Christoph Rullmann. Kastanien,
bei denen seit sechs Jahren die Blätter gesammelt werden, zeigen geringeren
Krankheitsbefall.
Wenn alle Blätter auf dem Boden liegen, dann ist die Zeit, sie einzusammeln. Weil die Kommunen das nicht alleine schaffen, brauchen sie die Hilfe der Bürger. Es geht um jedes einzelne Blatt. Denn dort können bis zu zehn Puppen der Motte überleben und im kommenden Jahr bis zu 10.000 Nachkommen haben.
Der eigene Kompost reicht in der Regel nicht aus, die Puppen zu zerstören. Die erzielten Temperaturen sind zu gering. Jeder kann alleine oder mit der Familie Laub sammeln und in Säcken mit Beschriftung von den Kommunen extra abholen lassen, teilt der SDW mit.
Neue Gefahr
In diesem Jahr hat sich eine neue Gefahr für die Kastanie eingestellt. Das Bakterium Pseudomonas syringae kann einen ganzen Baum zum Absterben bringen. Kastanien brauchen gut durchlüftete Böden mit einem hohen Humusgehalt. Sonst geraten sie unter Stress. Trockenstress macht sie anfällig gegen das Bakterium. Hier ist das Grünmanagement der Kommunen gefordert. Sonst verschwindet die Kastanie aus dem Stadtbild, warnt Rulmann.
roRo; Foto: SDW